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Korruption nimmt weltweit zu

Bezahlte Ferienreisen für Beamte, Zuwendungen für die Vergabe von Bauprojekten, Bestechungsgelder bei der Polizeikontrolle: Korruption hat viele Gesichter. Diese Gesichter messbar machen ist das Ziel des weltweiten Korruptionsindex. Gestern kam der Korruptionsindex für das Jahr 2023 heraus. 180 Länder wurden auf die Korruption im öffentlichen Sektor überprüft. Korruption floriert weltweit – das ist die Kernaussage des Korruptionsindexes. Der Index für 2023 zeigt: Mehr als zwei Drittel der untersuchten Länder haben ernsthafte Korruptionsprobleme. Die große Mehrheit der Länder haben in den letzten zehn Jahren keine Fortschritte in puncto Korruptionsbekämpfung gemacht oder haben sich gar verschlechtert.

Als einen Hauptfaktor dafür nennt Transparency das globale Aufkeimen des Rechtsautoritarismus. Rechtsautoritäre Regime bringen die Unabhängigkeit der Medien in Gefahr und schwächen die Justiz: Ist die Justiz erstmals geschwächt, so müssen Staatsangestellte weniger Rechenschaft ablegen, und dies ist ein Nährboden für die Korruption. Beispielsweise in Ungarn bleibe unter der rechtsautoritären Regierung Victor Orbans Korruption selbst auf höchster Stufe ungesühnt, so Transparency International. Ungarn belegt im EU-weiten Vergleich den letzten Platz. In puncto Korruption hat sich die Situation in den letzten Jahren markant verschlechtert. Die jüngsten Reformen in Ungarn würde die Situation zunehmends verschlechter und Kritiker:innen mundtot machen.

Der Index für 2023 zeigt, dass mehr als zwei Drittel der untersuchten Länder ernsthafte Korruptionsprobleme haben.

Die westeuropäischen Länder schneiden am Besten abschneiden, allen voran die skandinavischen Länder. Dänemark, Finnland und Norwegen sind in den Top 5 aufgelistet, Schweden belegt zusammen mit der Schweiz den sechsten Platz. Die Schweiz hat sich im Vergleich zum Vorjahr zwar um einen Rang verbessert, hat aber die gleiche absolute Punktzahl erhalten. Die Schweiz machte im letzten Jahr also keine Fortschritte bei der Korruptionsbekämpfung. Die Schweiz müsse das Lobbying regulieren und die verbreitete Vetternwirtschaft eindämmen, meinte gestern der Geschäftsführer von Transparency Schweiz, Martin Hilti. Zudem gebe es in der Schweiz noch Verbesserungspotential beim Schutz von Whistleblowerinnen und Whistleblowern.