Heute wird im Rabe-Info musiziert, aber auch gestritten und geschossen! Die Juso schiesst mit einer Kanone auf einen Spatzen, um gegen das neue Polizeigesetzt zu protestieren. Das umstrittene Sparpaket geht in die finale Runde: 40 Millionen will der Kanton alleine bei der Bildung einsparen. Das experimentelle Vermittlungsprojekt Tönstör bringt Neue Musik in Schulen und Kindergärten. Den Podcast gibts hier am Mittag.
JUSO protestiert gegen Polizeigesetz
Mit dem neuen Polizeigesetz schiesse der Kanton Bern mit Kanonen auf Spatzen, sagt die JUSO. Um ihren Unmut gegen das Gesetz kund zu tun, demonstrierten JUSO-AktivistInnen mit einer originellen Aktion vor dem Rathaus am Montagabend zum Sessionsauftakt gegen das Gesetz:
Das Gesetz, das in der aktuellen Novembersession des Grossen Rates behandelt wird, sieht vor, PolizistInnen mehr Rechte ein zu gestehen. Umstritten ist vor allem, das neue Demonstrationsreglement. Es sieht vor, dass OrganisatorInnen für die Kosten von Demonstrationen aufkommen müssen. Das ist bei verschiedenen Menschenrechtsorganisationen höchst umstritten. Für Vera Diener, Vorstandsmitglied der JUSO Stadt Bern und in der Aktion als Spatz verkleidet, bedeutet das Gesetz, dass es für kleine Organisationen sehr schwierig werden würde, überhaupt eine Kundgebung zu organisieren. Die JUSO kämpft auch deshalb vehement gegen das Gesetz, weil die Polizei mehr Möglichkeiten erhält, Menschen zu bespitzeln.
Zum ersten Mal debattiert wird über das Gesetz am 30. November 2017. Verabschiedet soll das Gesetz in der Märzsession 2018 des Grossen Rates werden. Anschliessend kann das Referendum gegen das neue Polizeigesetz ergriffen werden.
Sparpaket: 40 Millionen bei der Bildung
Mehrbelastungen für Lehrpersonen, weniger Unterstützung für Kinder mit speziellen Bedürfnissen, mit Lernschwächen, mit Sprachschwierigkeiten, mit besonderen Begabungen. Weniger Geld für SchülerInnentransporte und Brückenangebote zwischen Schule und Berufsleben.
Mit roten Tüchern protestieren Berner Schulen gegen das geplante Sparpaket von insgesamt 185 Millionen Franken. Diese Tage geht es ums Eingemachte: Gestern begann die Herbstsession, nächsten Dienstag knöpft sich das Kantonsparlament das Sparpaket vor. Es gilt zu entscheiden, welche Bereiche zukünftig wie viel einsparen müssen.
Im Bildungsbereich geht es um 40 Millionen Franken, wobei die Schwächsten am stärksten getroffen würden. Der Berufsverband Bildung Bern ist überzeugt, dass die Rechnung des Kantons längerfristig nicht aufgehen wird, weil wer heute bei der Bildung spare, ernet oft später massive Mehrkosten.
Experimentelle Musik im Kindergarten
Unsere Umgebung klingt – wir hören es nur manchmal nicht mehr. Genaues Hinhören kann darum enorm bereichernd sein und wenn dann noch genüsslich mit Klängen und Geräuschen experimentiert werden darf, ist das nicht nur gut für die Fantasie, sondern auch für Kreativität und Spontaneität. Diese Ansicht vertritt auch Tönstör. Tönstör ist ein experimentelles Vermittlungsprojekt, welches Klang in die Schulstuben und Kindergärten bringt. Jenseits von Notendruck lernen Kinder spielerisch neue Ausdrucksformen kennen, und kommen so auch unbewusst mit dem Genre «Neue Musik» in Berührung. Ein Besuch im Kindergarten Winterhalde zeigt: das Projekt findet Anklang.