In der heutigen Sendung gehen wir den aktuellen Ereignissen im deutschen Hambacher Forst auf den Grund und wir werfen einen Blick zurück auf 40 Jahre Kanton Jura!
Hambacher Forst ist auch eine Schweizer Angelegenheit
Sechs Jahre besetzten Umweltaktivist*innen den Hambacher Forst in Nordrhein-Westfalen. Sie protestierten damit nicht nur gegen die Rodung des Waldes, sondern vor allem gegen den geplanten Abbau von schmutziger Braunkohle. Der deutsche Energiekonzern RWE setzt trotz Klimawandel immer noch auf den fossilen Energieträger Braunkohle. In den letzten Wochen gingen Polizeikräfte massiv gegen die Besetzer*innen des Waldes vor und konnten ihn diese Woche räumen. Mit verschiedenen Klagen versuchen die Aktivist*innen nun, die Rodung des Waldes auf juristischer Ebene zu verhindern. In der Schweiz wächst die Solidarität mit den Protestierenden in Deutschland, unter anderem auch deshalb, weil die Schweizer Grossbanken UBS und CS den Konzern RWE mit Krediten unterstützen. Am Donnerstag, 4. Oktober 2018 um 15:30 Uhr rufen sie zum Protest auf dem Paradenplatz in Zürich auf:
Zeitsprung – 40 Jahre Kanton Jura!
Es war einer der ganz grossen Momente in der jüngeren Geschichte der Schweiz. Vor genau 40 Jahren, nämlich am 24. September 1978, sagten 71% der Schweizer Stimmbevölkerung JA zum Kanton Jura und damit auch JA zur Abspaltung vom Kanton Bern. Die internationale Presse würdigte den Volksentscheid damals, indem sie die Abstimmung gar als «Lektion für ganz Europa» und als «Sieg für die schweizerische Eidgenossenschaft selbst und ihre Demokratie» (Figaro) bezeichnete.
Die Gründung des 26. und damit jüngsten Kantons der Schweiz war ein entscheidender Schritt, um den jahrzehntelangen Konflikt mit dem Kanton Bern endlich beilegen zu können, – auch wenn die Jurafrage weiterhin bestehen blieb. Gemeinsam mit dem Schweizer Historiker und Professor Sacha Zala von der Forschungsstelle Dodis (Diplomatische Dokumente der Schweiz) blicken wir zurück auf 40 Jahre Kanton Jura.