Die Sexologin Sybille Stahlberg spricht über weiblichen Orgasmen. Der Psychologe Hansjörg Znoj spricht über das neue Cannabis-Forschungsprojekt der Stadt und Universität Bern. Und drei Wahlbeobachterinnen sprechen über die Kommunalwahlen in Erdogans Türkei:
Weibliche Orgasmen
Trotz sexueller Revolution und jahrelangem Kampf um Emanzipation und Gleichstellung: Die weibliche Lust, die weiblichen Orgasmen sind für viele Männer, aber auch für viele Frauen immer noch ein Buch mit sieben Siegeln.Aufgrund der Sozialisation würden „Männer mit dem Penis in der Hand geboren“, sagt die Sexologin Sybille Stahlberg. Frauen hingegen müssten zuerst lernen, frei und selbstverständlich mit ihrer Lust umzugehen. Wenn das gelingt, kann das sexuelle Erlebnis für die Frau jedoch sehr viel tiefer gehen als dasjenige der Männer, weil während die männliche Lust vorwiegend auf den Penis fixiert ist, vermag sich der weibliche Orgasmus auf den ganzen Körper auszudehnen.
Was passiert in Körper und Kopf einer Frau, wenn sie in Ekstase gerät, und wie kann Frau ihre Lust trainieren? Im Rahmen der Ausstellung Ekstase im Zentrum Paul Klee spricht die Systemtherapeutin und Sexologin Sybille Stahlberg über das lustvolle Mysterium der weiblichen Orgasmen:
Cannabis und Kontrolle
Habe ich meinen Cannabis-Konsum im Griff oder nicht? Diese Frage stellt die neue Studie der Stadt und Universität Bern in ihrer soeben lancierten Studie. Nachdem das Bundesamt für Gesundheit eine Studie mit legal erhältlichem Cannabis abgelehnt hat, startet die Stadt nun einen neuen – rechtlich unbedenklichen und datenschützerisch abgesegnten – Versuch, den Cannabis-Konsum wissenschaftlich zu erforschen. 5000 zufällig ausgewählte Personen in der Stadt Bern erhalten Post von der Gemeinde und dürfen sich an der Studie beteiligen, auch wenn sie selber kein Marihuana oder Haschisch konsumieren. Zusätzlich können sich Interessierte an einer Online-Umfrage auf der Homepage des Instituts für Psychologie beteiligen. Die Selbstkontrolle bei Kiffer*innen sei noch wenig erforscht, sagt der Studienleiter und Psychologieprofessor Hansjörg Znoj gegenüber RaBe. Von den Forschungsresultaten erhofft sich die Politik einen wissenschaftlichen Beitrag für die Cannabis-Legalisierungsdebatte, sagt Gemeinderätin Franziska Teuscher. Mit konkreten Resultaten darf Ende 2019 gerechnet werden.Hansjörg Znoj, Professor in der Abteilung Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin des Instituts für Psychologie an der Universität Bern, erklärt die Fragestellung im RaBe-Interview:
Erdogans Macht bröckelt
Die türkische Regierungspartei AKP von Präsident Erdoğan hat am vergangenen Sonntag bei den landesweiten Kommunalwahlen eine herbe Niederlage eingefahren. Sie verliert vermutlich gleich mehrere Bürgermeisterämter in den grössten Metropolen des Landes. An ihrem repressiven Vorgehen gegen kurdische Minderheiten ändert dies allerdings wenig. RaBe hat im Beitrag Wahlen in der Türkei: Repression gegen Kurden mit drei Wahlbeobachterinnen gesprochen: