Da haben sich zwei gefunden. Andri Beyeler und Martin Bieri verbindet nicht nur der Beruf des Literaten und Theaterschaffenden, sondern auch eine Freundschaft und darüber hinaus eine grosse Leidenschaft: der Fussball. Zurzeit läuft im Berner Schlachthaus Theater ihr gemeinsames Stück Geisterspiel. Darin schicken Bieri und Beyeler einen erfolglosen Spielerberater und einen zu früh pensionierten Materialwart auf eine Reise Richtung Süden.
Er und Bieri würden relativ viel zusammen Fussball schauen, sagt Beyeler, und dabei sei irgendeinmal die Frage aufgetaucht, was eigentlich aus den ganzen ausgemusterten Junior-Nationalspielern werde, von denen man irgendeinmal nichts mehr höre. «Geisterspiel» ist somit auch ein Stück, das sich mit der Thematik des Scheiterns auseinandersetzt. «Scheitern ist ja eigentlich die Normalität», sagt Bieri, «weils aber schambehaftet ist, spricht niemand darüber.»
«Geisterspiel» ist nicht nur ein Sportstück, sondern auch eine Art Roadmovie. So reisen die beiden ausgemusterten Männer über den Gotthard durch Italien bis nach Malta. Dabei kommen sie an Schauplätzen vorbei, welche für die Schweizer Geschichte eine wichtige Rolle spielen. Beyeler und Bieri parallelisieren somit Fussball mit Geschichte und verweben diese beiden Stränge mit der Biografie zweier Figuren.
Geisterspiel, Schlachthaus Theater, 10. – 14. April 2019