Berlin hat es, Wien hat es, Amsterdam hat es – und wenn alles im Sinne der Planung geht, hat auch Bern in rund 10 Jahren ein Museumsquartier. Heute Morgen präsentierten Vertreter*innen von Kanton, Stadt, Burgergemeine und anderen Trägerschaften eine Machbarkeitsstudie, welche sechs Museen und fünf weitere Institutionen im Berner Kirchenfeldquartier näher zusammenbringen will.
Die Machbarkeitsstudie unter der Federführung des österreichischen Kunsthistorikers und Museumsplaners Dieter Bogner, der unter anderem auch das Museumsquartier in Wien entwickelte, legt mehrer Varianten vor, wie ein Museumsquartier im Berner Kirchenfeldquartier zukünftig aussehen könnte.
Die favorisierte Variante würde rund 250 Mio Franken kosten, die auf Kanton, Stadt, Burgergemeinde sowie weitere Trägerschaften verteilt wird. Diese Variante sieht eine unterirdische Passage vor, welche vom Helvetiaplatz unter dem Bernischen Historischen Museum in ein Besucherzentrum führt und von dort weiter in einen Museumspark, von welchem aus die angrenzenden Museen erreicht werden können.
Die Verbindung von Museen und Hochschulstandorten soll Synergien ermöglichen im Bereich der internationalen Vermarktung und der internen Logistik. Allerdings sollen trotz enger Kooperation die einzelnen Museen nach wie vor ihre Autonomie bewahren, betont Dieter Bogner im Interview mit RaBe. Zudem sei es wichtig, bei der Planung des Areals auch die Bedürfnisse der Wohnbevölkerung des Kirchenfeldquartiers mit einzubeziehen. Denn schliesslich soll das neue Museumsquartier nicht nur Tourist*innen anziehen, sondern auch der Quartierbevölkerung dienlich sein.
Nach der Machbarkeitsstudie werden in einer zweiten Phase nun Inhalte und Ideen weiter konkretisiert. Wenn alles nach Planung verläuft, könnte das Berner Museumsquartier zwischen 2025 und 2030 realisiert werden.