Abfall im öffentlichen Raum ist auch in der Stadt Bern ein Problem. Als erste Stadt wollte Bern deswegen den sogenannten Sauberkeitsrappen einführen. Dieser sollte Take-Aways, Kioske oder Bäckereien zur Kasse bitten, da sie zum Beispiel Einweggeschirr in Umlauf bringen, das schliesslich wieder entsorgt werden muss.
Doch aus dem Gewerbe und der Politik wehte heftiger Gegenwind. 2019 wurde deswegen der Sauberkeitsrappen auf Eis gelegt, stattdessen sollte es eine Sauberkeits-Charta richten. Diese Charta hat die Stadt gemeinsam mit der Innenstadtorganisation BernCity entwickelt.
Die Charta liegt nun vor. Sie basiert auf Freiwilligkeit und fasst insgesamt 30 Massnahmen. Unternehmen, die die Charta unterzeichnen, können aussuchen, welche Massnahmen sie umsetzen wollen. Die meisten Vorschläge zielen etwa darauf ab, Mehrweg- statt Einweggeschirr anzubieten. Ziel ist es, dass die Abfallmenge bis 2026 sinken oder zumindest stagnieren wird.
Grundsätzlich gehe es darum, ein «neues Bewusstsein für Abfall zu entwickeln», erklärt Sven Gubler, Direktor von BernCity. Als Beispiel nennt er hierfür Einweg-Kaffeebecher. «Pro Jahr entstehen mit diesen Bechern 290 Millionen Tonnen Abfall», so Gubler. Die Becher könnnten aber, wenn sie gesammelt werden, wiederverwendet werden. Darum sei ein Vorschlag, basierend auf der Charta, das bei Abfallsammelstellen neu auch ein Eimer nur für diese Becher stehen wird.