DJ Kool Herc war 16 Jahre alt, als er das erste Mal an einer Party seine neue Technik vor Publikum präsentierte: er reihte Ausschnitte aus Soul und Funk-Tracks aneinander, die ohne Lyrics aber mit vielen Perkussionselementen auskamen. Denn die sogenannten Breaks waren oft die Stellen in den Songs, zu denen die Partygänger*innen die Dancefloors stürmten. Mit diesem Kniff verwandelte er sekundenkurze Momente in minutenlange Beats und legte so den Grundstein für eine neue Jugendkultur: Den Hip-Hop.
Kurze Zeit später entwickelte Grandmaster Flash weitere Techniken, die das DJing auf eine neue Ebene hoben: Er war beispielsweise der erste, der Platten rückwärts abspielte und auf ihnen mit Wachsmalstiften seine Lieblingsparts markierte um diese an Partys punktgenau abspielen zu können.
Und Grand Wizard Theodore gilt als Erfinder des Scratchens: Er hielt eine laufende Platte einen kurzen Moment fest, als sich seine Mutter über die Lautstärke seiner Musik beschwerte.
Gut 50 Jahre später hat sich die Kunst des DJings, die mittlerweile auch als Turntablism bekannt ist, in alle Richtungen weiter entwickelt. Es gibt kompetitive Meisterschaften und DJs aus den unterschiedlichsten Genres bedienen sich der Techniken, die auf die Bronxer Pioniere zurückgeht. Die Plattenspielern wurde so zu einem eigenen Instrument, das Auflegen zu einer eigenen Kunstform.
In unserer Serie zu 50 Jahre Hip-Hop werfen wir einen Blick auf die Geschichte des DJing:
