Es war 1979 im sonnigen Kalifornien, als sich Geschäftsmann Somen Banerjeen überlegte, wie er den Nachtclub zum Laufen bringen könnte, den er gerade gekauft hatte. Gemäss der Inneneinrichtung hatte er den Club auf den Namen Chippendale getauft. Auf dem Showprogramm standen vor Allem weibliche Schlammcatcherinnen, bis ein Freund Banerjeens eine zündende Idee hatte: Warum nicht Männer strippen lassen und so auch vermehrt weibliches Publikum in den Club locken? Gesagt getan. Der Einfachheit halber nannte sich der strippende Männertrupp gleich wie der Club, in welchem die Herren auftraten. Die Show der Chippendales wurde ein Renner und ist es auch heute noch, also genau 40 Jahre später.
Die Chippendales im Volkshaus Zürich:
Chippendale ist eine eingetragene Marke und entsprechend dürfen weltweit immer nur 20 Männer den Titel tragen. Die Hälfte davon ist fix in einer eigenen Show in Las Vegas stationiert, die andere Hälfte tourt um die Welt, wobei diese «Chippies» im Schnitt acht Monate unterwegs sind und weltweit rund 2 Millionen Besucherinnen verzeichnen können.
Seit drei Jahren mit auf Tour ist auch Chris Mike. Der 30-Jährige betont, dass die Chippendales viel mehr als einfach nur Stripper seien. In der Show werde hochprofessionelle Unterhaltung auf hohem Energie-Level geboten, sie sei interaktiv, divers, unterhaltsam, vielseitig, explosiv und natürlich auch sexy. Tatsächlich sind die Tanznummern der Chippendales hübsch choreografiert und der Level an tänzerischem Ausdruck und akrobatischen Einlagen ist hoch. Die vielbetonte Diversität allerdings, die lasse sich nur bedingt feststellen, sagt Fabienne Amlinger vom interdisziplinären Zentrum für Geschlechterforschung an der Universität Bern. «Hier wird eine sehr einseitige Form von Männlichkeit gefeiert.»