Schnell, schneller, am schnellsten: Der Dancemusic-Stil «Singeli» aus Tansania stellt selbst den rasantesten Hardcore-Techno in den Schatten. «high tempo sound ab 180 beats pro Minute aufwärts», lacht Claudia Popovic, die künstlerische Leiterin des diesjährigen Norient Festivals in Bern.
Vor rund 20 Jahren hat Singeli im Mburahati-Armenviertel in der Küstenstadt Dar es Salaam in Tansania das Licht der Welt erblick. Es ist der Soundtrack der Jugend, entstanden aus dem Bedürfnis, etwas radikal Neues zu machen, ohne aber über irgendwelche Mittel zu verfügen, seien es Instrumente oder hochkarätige, technische Geräte.
Inzwischen sei Singeli in der Mitte der Gesellschaft angekommen und fehle in Tansania an keinem Fest, betont Claudia Popovic. Und auch die westliche Musikszene ist auf die rasante, frenetische Dancemusic aufmerksam geworden, was sich sowohl musikalisch als auch ressourcentechnisch als grosse Chance erweisen kann.
Im Dokumentarfilm «Singeli Movement: Greed for Speed» gewährt der polnische Regisseur Jan Moszumański einen sehr zugänglichen, unmittelbaren Einblick in die Singeli-Bewegung von Tansania. Er sieht sich um in den Studios, begleitet Produzent*innen und MCs, und hört sich um in der Community. Als Weltpremiere läuft er am Donnerstagabend am Norient Festival in Bern.