Die Politik fordert mehr Repression gegen Roma, Leidtragende sind nicht nur die Roma selber, sondern auch Polizisten und Polizistinnen. Und: Das Gespräch mit Laurie Penny, Ikone und Popstar des zeigenössischen Feminismus. Den Podcast gibts hier ab Mittag.
Fabrikool bleibt
Das BesetzerInnen-Kollektiv «Fabrikool» bleibt bis auf weiteres in der Länggasse. Die Zwischennutzung der Alten Schreinerei auf dem Von-Roll-Areal kann weitergeführt werden.
Der Kanton hat den Vertrag, der am 31. Oktober auslaufen sollte, stillschweigend um weitere 3 Monate verlängert. Neue vorläufige Deadline ist der 30. Januar, wie das Amt für Grundstücke und Gebäude auf Anfrage von Radio Bern RaBe bekannt gab. Das Gebäude ist im Besitz des Kantons Bern. Was damit längerfristig geschieht, ist noch unklar.
Das «Fabrikool»-Kollektiv hatte das alte Gebäude Mitte Februar 2017 besetzt. Mitte März schloss es mit dem kantonalen Amt für Gebäude und Grundstücke einen ersten Zwischennutzungs-Vertrag ab, der nun schon zum zweiten Mal verlängert wurde.
Mehr Halteplätze für fahrende Roma statt mehr Repression
Der Berner Grosse Rat möchte PolizistInnen mehr Befugnisse geben, um fahrende Roma wegzuweisen, wenn sie sich temporär auf einem Platz niederlassen. Die Polizei hingegen möchte lieber mehr legale Halteplätze für Fahrende. Im Unterschied zu PolitikerInnen, die gerne ins antiziganistische Sprachrohr schreien, haben PolizistInnen regelmässig mit Roma zu tun. Sie wissen, die Roma tun niemandem weh und sind vor allem da, weil man sie braucht. Die meisten Roma-Gruppen kehren immer wieder in die gleichen Regionen zurück, weil sie dort für eine bestimmte Arbeit gebraucht werden.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat zu diesem Thema einen Bericht gemacht, bei der sowohl betroffene Roma als auch Behörden zu Wort kommen. Der Bericht zeigt einmal mehr, statt Probleme zu schaffen – mit diskriminierenden Äusserungen – gäbe es einfache Lösungen – einfache Halteplätze für die durchreisenden Roma.
Laurie Penny – Ikone und Popstar des Feminismus
Sie gilt als eine der wichtigsten zeitgenössischen Feministinnen: Die englische Autorin und Journalistin Laurie Penny war zu Besuch bei uns im RaBe. Geneva Moser vom queer_feministischen Radiomagazin lila_blue(s) sprach mit ihr über Humor als Strategie im politischen Diskurs, die Sichtbarmachung von sexuellen Übergriffen durch die Social Media Kampagne #metoo und die Instrumentalisierung von feministischen Argumenten in rassistischen Kontexten.