Reine Luft, sauberes Wasser, vielfältige Wälder und Biodiversität: Das sind die Ökosysteme, die wir schützen wollen, denn sie dienen uns als wichtige Lebensgrundlage. Aber was ist eigentlich mit dem Boden, auf dem wir stehen? Allzu oft geht er vergessen, obwohl er doch nicht weniger wichtig ist für unser Überleben. Der Boden ernährt uns, filtert und speichert Wasser und CO2 und bietet unerlässlichen Lebensraum für Tiere und Pflanzen. Würde man ihn fragen, hätte er ganz bestimmt so einiges zu erzählen.
Genau das tut nun das Forschungs- und Kunstprojekt Sounding Soil: den Boden befragen, beziehungsweise genau hinhören, was dieser zu erzählen hat. Für Sounding Soil wurden an unterschiedlichen Standorten in der Schweiz Bodengeräusche aufgezeichnet. Die Aufnahmen machen deutlich, dass im Erdreich ordentlich was los ist, wobei die Vielfalt an Geräuschen erstaunlich ist. Zum Einen stammten diese Geräusche von Tieren, welche sich in Böden fortbewegen und zusammen kommunizieren würden, erklärt Künstler, Komponist und Naturwissenschaftler Marcus Maeder, einer der Initianten von Sounding Soil. Zum Anderen erzeuge auch die Flora Geräusche, so würden zum Beispiel Wurzeln bei grosser Trockenheit «klicken». Aufgrund von landwirtschaftlicher Nutzung sei es ausserdem in einem Zuckerrübenacker viel stiller als in einer Alpenwiese, sagt Maeder.
Die Klanginstallation Sounding Soil macht Böden sinnlich erfahrbar und trägt damit zu einer Sensibilisierung bei, wie es denn um eines unserer wichtigsten Ökosysteme steht. Ab dem 20. Oktober ist Sounding Soil im Schiffscontainer vor dem Zentrum Paul Klee frei begehbar. Wer sich online Beispiele aus verschiedenen Regionen der Schweiz anhören möchte, kann das hier tun.