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«El Violador Eres Tú» auch in Bern

Heute im Info werfen wir einen feministischen Blick auf die Proteste in Chile, wir sprechen über und mit sogenannten Gastarbeiter*innen und präsentieren euch eine weitere Folge von «Schwabenland im Schweizerland».

Podcast der ganzen Sendung:


 

«El Violador Eres Tú» / «Der Vergewaltiger bist du»

Seit Mitte Oktober demonstrieren die Menschen in Chile – immer wieder wird dabei vor allem auch von feministischer Seite die Polizeigewalt im Land angeprangert. Das Nationale Institut für Menschenrechte INDH veröffentlichte dazu erschreckende Zahlen: seit Beginn der Proteste gab es über 2’000 Personen mit Schussverletzungen und über 350 mit schwerwiegenden Augenverletzungen. Auf den Polizeiwachen müssen sich Frauen oft nackt hinstellen, werden missbraucht, es gab Dutzende Anzeigen wegen Vergewaltigungen.
Vor wenigen Tagen ging ein Protestsong viral, in welchem genau diese Vergewaltigungskultur verurteilt wird, gestern Abend inszenierten auch auf dem Berner Bundesplatz rund 300 Frauen die Choreografie mit dem Titel «El Violador Eres Tú» / «Der Vergewaltiger bist du».

 
Was hat sich getan in Chile seit Beginn der Proteste? Und welche Perspektiven hat die soziale Bewegung im Land? Jazmín Vázquez, Sendungsmacherin von El Gato calculista wollte das genauer wissen und sprach mit Tania Sauma, Assistenzprofessorin für Physik an der Universidad Mayor in der chilenischen Hauptstadt Santiago. Sauma ist Aktivistin und Teil eines feministischen Kollektivs, sie hat von Anfang an die Studierenden auf den Märschen begleitet, war in den Quartieren mit feministischen Gruppen aktiv und hat auf der Plaza de la Dignidad, also dem Platz der Würde, in Santiago de Chile demonstriert.

Hier das Interview auf Spanisch, ohne Übersetzung:



 

Songs of Gastarbeiter

Das Wort «Gastarbeiter» ist ein Neologismus, der in den 1950er-Jahren ins Leben gerufen wurde. Gemeint sind Arbeiter*innen, die zu Besuche sind, aber dann bitteschön irgendeinmal auch wieder gehen sollen.
Was in der Schweiz die italienischen Gastarbeiter*innen waren, waren in Deutschland Menschen aus der Türkei. In den 1960er-Jahren lebten rund 1500 türkische Arbeitsmigrant*innen in der Bundesrepublik. Sie fanden Freunde, gründeten Familien und waren nicht mehr einfach nur Gäste. Nichtsdestotrotz: So ganz in der Mitte der deutschen Gesellschaft angekommen, waren viele nicht. Davon zeugen auch Lieder wie der Song «Es kamen Menschen an» von Cem Karaca: «Man brauchte unsere Arbeitskraft / Die Kraft, die was am Fliessband schafft / Wir Menschen waren nicht interessant / Darum bleiben wir euch unbekannt», heisst es da.

 
Der Berliner Autor Imran Ayata und der Münchner Künstler Bülent Kullukcu haben beide türkische Wurzeln und tief in der Musiksammlung ihrer Eltern und Bekannten gewühlt. Vor sieben Jahren veröffentlichte das Duo ihre Funde auf dem Album «Songs of Gastarbeiter». Darauf enthalten sind Stücke vergessener Musikgeschichte, welche eine «andere» Geschichte Deutschlands erzählen.

Die Gastarbeiter-Songs haben Ayata und Kullukcu in eine musical lecture verpackt, mit der sie nun auch in Bern Halt machen. Begleitet von Filmsequenzen, Fotocollagen und Anekdoten gehe es darum, die Geschichte der Migration aus der Perspektive dieser Musik zu erzählen, sagt Imran Ayata im Interview mit RaBe:

FR 13.12.19 «Songs of Gastarbeiter»,  20:30 Uhr Tojo der Reitschule, eine Ko-Veranstalter des Berner Rassismusstammtisch und der Institute für Islamwissenschaft und Sozialanthropologie der Uni Bern

 


 

Schwabenland im Schweizerland: Krieg!

Kaum hat der Regisseur und Schauspieler Dennis Schwabenland seinen Schweizer Pass erhalten, kriegt er auch schon den nächsten Brief: Das Militär ruft! Und so rückt Schwabenland ein, trotz Zeugnis der Wehrdienstunfähigkeit aus Deutschland und rund 20 Jahre älter als die anderen Rekruten. Ob das gut kommt? Heute die siebte Episode seiner Serie «Schwabenland im Schweizerland»: Krieg!