Daniel Kissling ist eine derjenige Personen, die aufgrund der aktuellen Lage quasi arbeitslos geworden sind. Kissling ist der Geschäftsführer des Kulturlokals Coq d’Or in Olten, das wie alle anderen Veranstaltungslokale vorübergehend hat schliessen müssen. Ausserdem ist der studierte Germanist und Philosoph als Kulturveranstalter und Autor tätig, sowie Mitherausgeber der Literaturzeitschrift Das Narr.
Kissling will während des ganzen Corona-Stillstandes nicht einfach die Hände in den Schoss legen und der Dinge harren, die da kommen mögen. Deswegen hat er zusammen mit Schriftsteller Benjamin von Wyl kurzerhand Shutdown ins Leben gerufen, ein Literaturmagazin für eine Gemeinschaft im Lockdown.
Insgesamt 30 vorwiegend junge Schriftsteller*innen verfassen für das Magazin, das in gedruckter Form erscheinen wird, Texte unterschiedlichster Natur. «Texte von jetzt für jetzt», wie es Kissling formuliert. Im Unterschied zu Büchern, die sich vielleicht schon länger Zuhause stapeln, soll in Shutdown die Aktualität verhandelt werden.
Momentan sind zwei Ausgaben geplant (Ende März und April 2020), dann sollte nach heutiger Einschätzung der Lockdown beendet sein und entsprechend würde auch Shutdown wieder eingestellt. Derzeit läuft eine Crowdfunding-Kampagne, um das Projekt zu unterstützen. Es sei ihm ein Anliegen, sagt Daniel Kissling, dass die beteiligten Autor*innen ein Honorar erhalten würden. Schliesslich gehörten freischaffende Leute aus dem Kulturbetrieb zu denjenigen Menschen, die derzeit am stärksten von Ausfällen betroffen seien und teilweise in den nächsten Monaten kein sicheres Einkommen hätten.
Daniel Kissling im Interview mit RaBe: