Seit Beginn des Krieges in der Ukraine überqueren täglich tausende Menschen die Grenze zwischen der Ukraine und Polen. Sie werden mit offenen Armen empfangen, registriert und dürfen auch weiterreisen, in andere Länder Europas.
Doch im Schatten dessen spielt sich eine Tragödie ab, die zeigt, dass vor manchen Gesetzen nicht alle Menschen gleich sind. Gemäss einem heute veröffentlichten Bericht von Amnesty International treibt das belarussische Regime seit März wieder aktiv Geflüchtete an die polnische Grenze. Von Polen wiederum werden die Menschen zurückgedrängt oder sie enden in Lagern, wo sie unter menschenunwürdigen Bedingungen festgehalten werden. Überbelegung, Schikane durch Aufsichtspersonen, körperliche Gewalt durch Grenzbeamte – Fast alle von Amnesty International befragten Personen gaben an, dass sie unter schweren psychischen Problemen wie Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Depressionen und häufigen Selbstmordgedanken litten, die durch die Haft in polnischen Lagern noch verschlimmert wurden.
«Es ist beschämend zu sehen, wie die polnischen Behörden einerseits diese grosse Solidaritätsaktion gegenüber Flüchtlingen aus der Ukraine zeigen – andererseits Geflüchtete aus Ländern wie Syrien, Irak oder Afghanistan wie Tiere behandeln», sagt Mediensprecher von Amnesty Schweiz, Beat Gerber.