Die Klima-Initiative Music Declares Emergency aus Grossbritannien hat auch in der Schweiz Fuss gefasst. Das Netzwerk vereint mittlerweile fast 400 Musikerinnen, Veranstalter, Konzertlokale und Festivals in der Schweiz.
Sie alle haben die «Notstand-Deklaration» unterzeichnet und sich damit den Kampf gegen die Klimakrise auf die Fahne geschrieben.
In der Schweizer Musikindustrie müsse man quasi von 0 beginnen, betont Daniela Weinmann, Mitbegründerin von MDE Switzerland. Weinmann ist selber Musikerin und tritt unter dem Namen Odd Beholder auf. Dies, weil sich sehr viele Menschen nicht einmal bewusst seien, dass es in der Schweiz überhaupt eine Musikindustrie gäbe, geschweige denn, dass sie einen sehr grossen, ökologischen Fussabdruck habe.
Ziel des Netzwerks ist, möglichst viele Menschen aus dem Musikbusiness zu gewinnen, um gemeinsam zuerst einmal zu ergründen, wo die grössten Probleme zu verorten sind und wie diese bekämpft werden können. Dazu organisiert das Netzwerk Round Tables und sucht das Gespräch mit Musiker*innen, Veranstalter*innen und Festivals.
Aufgrund ihrer «Superpower» als Vorbilder und Influencer*innen hätten Musiker*innen eine spezielle Verantwortung in der Gesellschaft. Wichtig sei nicht nur und vor allem, dass sie ihren eigenen Fussabdruck verringern, sondern dass sie die Botschaft des Klimanotstandes unter ihren Fans verbreiten. Die Zeit der Instagram-Posts aus dem Flugzeug nach New York im Rahmen eines Kurz-Trips seien vorbei, betont Weinmann. So würde sie sich wünschen, dass insbesondere als männlich gelesene Rapper sich nicht mehr mit der Botschaft von schnellen Autos und saftigen Steaks in Szene setzen, sondern stattdessen vielleicht mal ein veganes Rezept posten. Musiker*innen müssten sich verstärkt aktiv und öffentlich für die Verbreitung der Botschaft des Klimanotstandes einsetzen.