Sie hat Ende der 80er-Jahre im spiessbürgerlichen Berner Oberland für Furore gesorgt – die blonde Schönheit Coco, eine schillernde Figur, die sich nicht nur in der Berner Partyszene einen Namen machte, sondern via Cover der Schweizer Illustrierten in vielen eidgenössischen Stuben landete.
Cocos Geschichte war eine bewegte, lebte sie doch als Frau im Körper eines Mannes. Mit 21 Jahren entschied sich die gebürtige Thunerin zu einer geschlechtsangleichenden Operation, leider hatte das Schicksal für Coco aber kein glückliches Ende eingeplant. Der Eingriff hatte schwerwiegende körperliche und psychische Folgen – 1998 mit gerade mal 29 Jahren, nahm sich Coco das Leben.
Cocos Geschichte gibt es zurzeit auf der Bühne von Konzert Theater Bern zu sehen. Die Inszenierung von Stefan Huber nach der Idee von Cihan Inan ist intelligent und höchts unterhaltsam, gleichzeitig auch berührend und herzzerreissend. Um das Thema Geschlechteridentität zu verhandeln, wurde die Form des Musicals gewählt. Was auf den ersten Blick so gar nicht zusammen passen will – Musicals sind in unseren Breitengraden ja nicht unbedingt für schwerwiegende Themen bekannt – tue es doch. Das sagt Stückautor Alexander Seibt im Gespräch mit RaBe.
Coco – Ein Transgender-Musical, Aufführungen bis 20. Juni, hier gehts zum Spielplan. Das Musical erhebt keinen Anspruch auf historische Genauigkeit. Dafür gibt es Paul Rinikers Dokumentarfilm «Traum Frau Coco», der am 29.4. und 27.5. jeweils 10:30Uhr im Kino Rex gezeigt wird.