Heute im Info geht’s einmal mehr um Kritik an den herrschenden Verhältnissen – erst mit den Kauf-Nix-Tag vom kommenden Samstag, dann mit einem Ausblick auf die Anti-WEF-Veranstaltungen im Januar.
Kauf-Nix-Tag
Wir konsumieren zu viel. Dieser Gedanke liegt dem internationalen Kauf-Nix-Tag zu Grunde, welcher im Jahre 1992 in Nordamerika vom Adbusters Magazin lanciert wurde als Reaktion auf die ausartende Schnäppchenjagd am Black Friday, dem Tag nach Thanksgiving.
Durch einen 24-stündigen Konsumverzicht sollen Menschen an diesem Tag das eigene Konsumverhalten reflektieren, aber der Kauf-Nix-Tag soll auch ein Zeichen setzen gegen ausbeuterische Produktions- und Handelsstrategien von internationalen Konzernen.
Es gehe nicht nur um diesen einen einzigen Tag, sondern auch um dessen nachhaltige Wirkung, erklärt Irene Neubauer vom Berner Organisationskomitee im Interview mit RaBe. Es sei toll, wenn Menschen an diesem Tag tatsächlich nix kaufen würden, doch sei das Überdenken des eigenen Konsums während des ganzen Jahres wichtig. Miriam von Känel ergänzt, dass es nicht nur um Konsumverzicht gehe am Kauf-Nix-Tag, sondern auch darum, Alternativen aufzuzeigen zum Neukaufen: Reparieren, ausleihen, selbst machen.
In der Schweiz findet der Kauf-Nix-Tag am kommenden Samstag, den 30. November statt, in Bern wird er von einem bunten Kollektiv von Nicht-Regierungs-Organisationen auf die Beine gestellt, darunter zum Beispiel die Offene Kirche Bern, Public Eye, das Museum für Kommunikation, die Leihbar und das Repair Café. Schon die ganze Woche über finden Veranstaltungen zu konsumkritischem Handeln statt, das Programm dazu gibt’s hier.
Winterwanderung ans WEF
Und auch dieses Jahr geht es Ende Januar über die Bühne: Das World Economic Forum WEF in Davos. Die 1000 grössten Unternehmen der Welt treffen sich mit internationalen Politiker*innen um über die Zukunft unseres Planeten zu diskutieren. Ja und wenn das WEF in Davos stattfindet, dann findet in Bern immer auch die Tour de Lorraine statt – ein globalisierungskritisches Festival mit Info-Veranstaltungen, Workshops und eine Partynacht, welche in rund 15 Locations dies- und jenseits der Lorrainebrücke zum feiern einlädt. Die diesjährige 20. Ausgabe folgt einem anderen Fahrplan als bis anhin, neu findet die Partynacht bereits am Wochenende vor den Workshops statt – Thema in diesem Jahr ist die Klimagerechtigkeit.
Heuer hat sich die Tour de Lorraine mit ganz vielen anderen Organisationen auch zum Bündnis Strike-WEF zusammengeschlossen. Nachdem die Proteste gegen das WEF in den letzten Jahren abflauten, melden sich die Globalisierungskritiker*innen nun mit einer grossen Aktion zurück:«Strike-WEF» organisiert eine dreitägige Winterwanderung nach Davos.
Rund 50km müssen dafür zurückgelegt werden, Startpunkt ist Landquart, übernachtet wird in Schiers und Klosters in Massenunterkünften. Ziel ist es, am Eröffnungstag vom WEF, am 21. Januar 2020, in Davos anzukommen.
Wer plant in einer grösseren Gruppe teilzunehmen, wird gebeten sich anzumelden unter groups@strike-weg.org