Bis weit in die 1970er-Jahre hatte das Radio einen festen Bestandteil in jedem Haushalt: Am Mittagstisch wurden Nachrichten und Informationssendungen gehört, am Abend versammelte sich die ganze Familie vor dem Radiogerät, um einem Hörspiel zu lauschen. Mit dem verbreiteten Aufkommen des Fernsehens, begann das Radio und damit auch Hörproduktionen an Wichtigkeit zu verlieren. In den letzten Jahren hat sich nun allerdings wieder ein gegenteiliger Trend eingestellt. Podcasts sind im Aufwind, denn dank Internet und technischen Gerätschaften können Audioproduktionen heute jederzeit und überall gehört und vorallem auch von jederman und -frau produziert werden.
Den Aufwind bekommt auch das Hörfestival Sonohr zu spüren, welches von Freitag 21. bis Sonntag 23.2.20 zum 10. Mal in Bern durchgeführt wird. Ins Leben gerufen habe man das Hörfestival ursprünglich aus zwei Gründen, sagt Cheyenne Mackay, die zu den Gründungsmitgliedern gehört. Zum einen haben man das gemeinsame Hören wieder fördern und zum anderen eine Plattform schaffen wollen, auf welcher unabhängig Audioproduktionen überhaupt stattfinden konnten.
Bei der diesjährigen Festival-Ausgabe gibt es in sieben Wettbewerbsblöcken insgesamt 16 Audiobeiträge zu hören. Von Jahr zu Jahr würden mehr Reportagen, Features oder Collagen eingereicht, sagt Mackay. Dazu passt denn auch das Festival-Thema «En masse», welches unter anderem auf Hörspaziergängen aus verschiedenen Perspektiven ausgelotet wird.
Cheyenne Mackay im Interview mit RaBe:
Sonohr, 21. – 23.2.20, Kino Rex Bern, hier geht’s zum ganzen Programm