Die Plattform Norient ist seit über 20 Jahren eine der wichtigsten Adresse für all diejenigen, die sich für das internationale muskalische Geschehen fernab von Mainstream und Hochglanz interessieren. Ursprünglich rief der Berner Musikethnologe Thomas Burkhalter das Online-Magazin ins Leben, um gegen Klischees von Ethno und Weltmusik anzukämpfen. Vielmehr will Norient aufzeigen, wie vielfältig das musikalische Schaffen auf sämtlichen Kontinenten ist und wie dieses das aktuelle Geschehen aufnimmt und künstlerisch verarbeitet. «The now in sound» – so die Losung, die sich Norient auf die Fahne geschrieben hat.
Zum Konzept von Norient gehört auch ein jährliches Filmfestival, das bis anhin im Kino der Reitschule stattfand und dieses Jahr zum ersten Mal auf insgesamt sechs Spielorte in Bern hätte ausgeweitet werden sollen. Aufgrund der aktuellen Pandemie wurde das Festival ins Netz verlegt, d.h. dass von 27. – 31.1. (geplante Ausgabe in Bern) und 19. – 21. Februar (Lausanne) rund 30 Filme aus aller Welt auf der Norient-Filmfestival-Plattform geschaut werden können.
Das Programm ist ein vielseitiges: So ist etwa ein sehr persönliches, düsteres Porträt einer libanesischen Filmemacherin und Sounddesignerin, die ihre Jugend im Bürgerkrieg reflektiert, im Angebot. Oder eine Abhandlungen zu portugiesischem Fado oder zum «Mani Matter des Irans». Weiter gibt’s Dokumentationen über Sound-Cloud-Rapper im amerikanischen Outback oder über Sounddesigns von Hollywood- und Bollywood-Filmen zu sehen. «Über Musik, Sound und Krach über die Welt von heute nachdenken», fasst Thomas Burkhalter die Filmauswahl und das Ansinnen von Norient zusammen.
10. Norient Film Festival Online-Ausgabe, Filme schaubar von 27.–31. Januar und 19.–21. Februar 2021