Der Schlichtungsprozess, der den Konflikt zwischen der Firma Smood und ihren Kurieren lösen sollte, ist gescheitert. Wie die Gewerkschaften Syndicom und Unia am Dienstag mitteilten, konnten in den Verhandlungen keine Kompromisse gefunden werden, welche die Arbeitsbedingungen der Smood-Kuriere auch nur ansatzweise verbessert hätten. Das von den Genfer Kantonsbehörden verlangte Schlichtungsverfahren unter Leitung der Kammer für kollektive Arbeitsbeziehungen (CRCT) hatte zum Ziel, einen Ausweg aus dem Arbeitskonflikt und Streik zu finden. Während fünf Wochen – von November bis Dezember 2021 – hatte das Lieferpersonal von Smood in der ganzen Romandie gestreikt. Die Liste an Vorwürfen gegen den Westschweizer Lieferdienst ist lang: zu niedrige Löhne, zu tiefe Spesen, undurchsichtige Handhabung der Trinkgelder durch das Unternehmen, mangelhafte Erfassung der Arbeitszeiten. David Roth, Zentralsekretär von Syndicom, betont jedoch, dass die Probleme eigentlich viel grundlegender sind und es falsch wäre mit dem Finger nur auf «Smood» zu zeigen. «Viele dieser Firmen leben in einer Art Technologiewelt, wo es um die Optimierung von bestimmten Abläufen geht und kaum um die Menschen selbst». Hinzu komme in dieser Branche der ständige Vergleich mit der Konkurrenz. Und solange die Gerichte nur mit Einzelfällen befasst wären und bessere Arbeitsbedingungen nicht für alle Lieferdienste gleichermassen festgelegt würden, werde sich die Situation in der Branche auch nicht wirklich verbessern, meint Roth.