Köniz hat turbulente Zeiten hinter sich. Monatelang hielt der Budgetstreit die Bernische Gemeinde in Atem. In Folge des Budgetstreits trat SP-Gemeindepräsidentin Annemarie Berlinger-Staub zurück.
Über ihre Nachfolge entscheiden die Könizer Wahlberechtigten am 25. September 2022. Sie haben die Wahl zwischen Tanja Bauer von der SP und Christian Burren von der SVP.
Christian Burren sitzt bereits im Gemeinderat von Köniz. Der Vorsteher der Direktion Planung und Verkehr hatte im Budgetstreit kurzfristig das Zepter von Annemarie Berlinger-Staub übernommen. SVP-Mann Burren wird von den bürgerlichen Parteien bis und mit den Grünliberalen unterstützt.
Gemäss Burren erlaubt die angespannte finanzielle Situation von Köniz derzeit keine grossen Sprünge. Sein Hauptziel sei es, keine der bestehenden Leistungen, bzw. Ausgaben zu kürzen. Bezüglich der Finanzierung von zusätzlichen Leistungen zeigt sich Burren zurückhaltend.
Konkret erwähnt er die Ausweitung des Pilotprojektes der Ganztagesschulen in Wabern auf den ganzen Kanton oder die Umsetzung des an eine Spezialfinanzierung gekoppelten Klimareglements. Wolle die Gemeinde hier zusätzliche Investitionen tätigen, sei sie auf zusätzliche Einnahmen angewiesen, sei es durch Steuereinnahmen oder Kürzungen in anderen Bereichen. Im Bereich Klimaschutz gibt Burren an, die Elektromobilität fördern und die Buslinie 10 von Diesel auf Doppelgelenk-Elektrobusse umrüsten zu wollen.
Christian Burren im Gespräch:
Tanja Bauer politisiert derzeit im Könizer Parlament und ist Mitglied der Finanzkommission des Berner Kantonsparlaments. Nach den zermürbenden Budgetverhandlungen will sie als Gemeindepräsidentin «neue Kraft» in den Könizer Gemeinderat bringen.
Ihr Hauptziel sei, so Bauer, die Gemeinde gemeinsam mit der Wirtschaft dahingehend zu entwickeln, dass zusätzliche Steuerreinnahmen der Gemeinde wieder mehr Handlungsspielraum verschaffen. Die Ursache für die aktuell schwierige Lage verortet sie in der langjährigen Tiefsteuerpolitik der Gemeinde. Aktuell sei es zwar wichtig, vorsichtig mit den finanziellen Mitteln umzugehen, notwendige Investitionen aber trotzdem nicht über Jahre hinauszuschieben.
Gerade das Beispiel Ganztagesschulen habe gezeigt, dass dadurch nicht nur Bildung und Kinderbetreuung verbessert und berufstätige Eltern entlastet werden könnten, sondern auch weniger Räume notwendig seien. Auch im Klimabereich erachtet Bauer Investitionen trotz des engen, finanziellen Korsetts als notwendig, um zu verhindern, dass es künftig für die kommenden Generationen noch viel mehr kosten werde.
Tanja Bauer im Gespräch: