Heuen, Zäunen, Weidepflege, Hof, Garten, Haushalt und Stall – viele Bergbauern und Bäuerinnen sind jetzt im Frühsommer komplett ausgelastet. Kommt dann noch etwas Unerwartetes hinzu, zum Beispiel ein Beinbruch oder eine Scheidung, ist schnelle Hilfe unabdingbar.
Diese Hilfe finden viele Betriebe über Caritas-Bergeinsatz. Rund 120 Betriebe suchen derzeit auf der Homepage nach freiwilligen, helfenden Händen. Was nach aussergewöhnlich viel tönen mag, ist etwa im Schnitt der letzten Jahre, wie Silvano Allenbach, Leiter Bergeinsatz bei Caritas Schweiz betont.
Caritas-Bergeinsatz ist eine Überbrückungshilfe und vermittelt kurzfristige Unterstützung für Betriebe, die sich in einer Notsituation oder einer belastenden Situation befinden. Zudem vermitteln sie freiwillige Helfer*innen in Phasen von Hofübernahmen, oder wenn sich die Betriebe professionelle Helfer*innen finanziell nicht leisten können.
Silvano Allenbach erwähnt das Beispiel eines Dreistufen-Betriebs aus dem Simmental, wo sich die Bäuerin kurz vor dem Alpaufzug den Fuss verstaucht hat und somit ans Haus gebunden ist. Weil die Kinder bereits ausgeflogen sind, muss der Bauer gleichzeitig für die Tieren auf der Alp sorgen, die Weiden bewirtschaften und im Tal die Heuernte besorgen. Ohne helfende Hände sei dies fast nicht zu meistern, so Allenbach.
Für einen freiwilligen Bergeinsatz brauche es keine speziellen Vorkenntnisse. Die Freiwilligen sollten zwischen 18 und 70 Jahre alt, sowie körperlich und geistig fit sein. Zudem sollten sie die Bereitschaft mitbringen, in ein neues Umfeld einzutauchen und wirklich anzupacken.