Das RaBe-Info besucht heute zwei Inseln im Südpazifik: In Naura tritt Australien die Rechte von Geflüchteten mit Füssen. In West-Papua (Indonesien) kommt die Palmöl-Produktion vor den Interessen der lokalen Bevölkerung:
Migrationspolitik auf Kosten der psychischen Gesundheit von Geflüchteten
Rund 900 Menschen sitzen derzeit in Nauru fest, einer Pazifikinsel kaum grösser als die Stadt Thun. Menschen, welche versuchen, Australien per Boot zu erreichen, werden hier auf unbestimmte Zeit festgehalten, so will es die australische Migrationpolitik, getragen von der regierenden Liberal Party. Die Zustände auf Nauru seien katastrophal, berichtet die freie Journalistin Mirjana Mitrović. Viele litten am sogenannten Resignationssyndrom, sie seien passiv, unbeweglich und stumm, unfähig zu essen oder zu trinken. Laut Medécins sans frontières MSF würden Kinder, welche keine 10 Jahre alt seien, Suizidversuche unternehmen:
Medienkonferenz von Ärzt*innen-ohne-Grenzen:
Palmöl zerstört die Lebensgrundlage der Bevölkerung in Papua
In der indonesischen Provinz Papua wächst der Anbau von Ölpalmen. In der Palmölproduktion hat Indonesien Malaysia als grösste Produzentin des von der Industrie heiss geliebten Stoffes überholt. Dass die Lebensgrundlage für die Lokalbevölkerung wegen den Plantagen langsam verschwindet, scheint die Palmölindustrie nicht zu kümmern. Der Menschenrechtsverteidiger Septi Meidodga (Human Rights Aktivist) erfuhr viel Repression als er vor Ort recherchierte, berichtet er gegenüber RaBe. Zwar ist Indonesien seit dem Ende der Suharto-Herrschaft 1998 wesentlich demokratischer geworden, doch Menschenrechte werden vielerorts immer noch mit Füssen getreten, sagt Yurino Juwanda von Elsam und Peace Brigades International gegenüber RaBe, besonders wenn die Orte – wie Papua – weit von der Hauptstadt Jakarta entfernt sind. PBI fordert die Schweiz auf, besser auf die Menschenrechtssituation zu achten, bei Ländern, mit denen Geschäfte gemacht werden. Im Moment verhandelt die Schweiz über ein Freihandelsabkommen mit den Palmöl-Riesen Indonesien und Malaysia – trotz Kritik will der Ständerat daran festhalten, dass Palmöl Teil des Freihandels-Deal sein sollte.
Der Anti-Palm-Öl-Song von Ashwin Ramdas: