Ziemlich dicke Luft im heutigen Info. Der Grosse Rat debattiert die Kürzungsanträge des Sparpakets, die Arbeitsgruppe Berner Architektinnen und Planerinnen ABAP fordert mehr Rechte und eine höhere Frauenquote in der Baubranche und im Dachstock dissen sich diesen Freitag die besten Rapper der Schweiz.
Spardebatte im Berner Kantonsparlament
Zum Auftakt der Spardebatte ging es heute Morgen ums Zeitsparen. Weil die geplanten 21 Stunden bei weitem nicht ausreichen, wurde über Überstunden verhandelt. Die waren im Rat jedoch umstritten, weshalb die Zeitspardebatte auf den Nachmittag verschoben und die eigentliche Spardebatte fortgeführt wurde. Beim geplanten, kantonalen Sparpaket geht es um 153 Massnahmen und Einsparungen von insgesamt 185 Millionen Franken.
Bereits entschieden hat das Kantonsparlament gestern Kürzungen von 6,4 Millionen Franken für im Behindertenbereich tätige Institutionen. Obwohl selbst viele bürgerliche Ratsmitglieder die Massnahmen als hart bezeichneten, wurden sämtliche Vorschläge des Berner Regierungsrates durchgewunken.
Den Berner Spitex-Organisationen hat das Parlament eine Schonfrist von einem Jahr eingeräumt. Ab 2019 müssen auch sie wie vorgesehen 6 Millionen Franken einsparen. Die Ratslinke kritisierte, dass Einsparungen bei der Spitex zu höheren Kosten in anderen Bereichen führen würden, und Mehrkosten bei Altersheimen, bei Spital- oder Arztbesuchen letztlich zulasten aller Prämien- und Steuerzahlenden gehen würden. RaBe hat darüber berichtet. Auch hier zeige sich deutlich, dass das Sparpaket kein Entlastungs-, sondern vielmehr ein Verlagerungspaket sei.
Die Debatte im Kantonsparlament geht heute und nächste Woche weiter.
Besetzung Bernstrasse in Zollikofen
Kaum eingezogen, muss das Kollektiv Barbaletta & Co. auch schon wieder gehen. Am Mittwoch hatte das Kollektiv das leerstehende Haus an der Bernstrasse in Zollikofen besetzt. Es kritisiert, die Gemeinde wolle das geschichtsträchtige Haus abreissen, obwohl es eigentlich renovierbar wäre. Laut Kollektiv hätten die Vormieter selber Offerten eingeholt, die zeigen würden, dass die geschätzten Renovationskosten der Gemeinde viel zu hoch seien. Daniel Bichsel, Gemeindepräsident von Zollikofen bestätigte gegenüber RaBe, man habe das geprüft. Man wisse aber nicht genau, was in der Offerte der Vormieter alles enthalten gewesen wäre. Gestützt auf die eigene Offerte habe die Gemeinde Zollikofen deshalb beschlossen, das Haus abzureissen und eine Grünfläche daraus zu machen.
Dem BesetzerInnen-Kollektiv Barbaletta & Co. hat er eine Frist bis zum 4. Dezember zum Verlassen des Gebäudes gesetzt.
25 Jahre ABAP
Frauen planen oft anders, sagt Gisela Vollmer. Die Architektin und ehemalige Berner Stadträtin ist Gründungsmitglied von ABAP – die Arbeitsgruppe Berner Architektinnen und Planerinnen, die 1992 gegründet wurde, um Frauen im Planungsbereich eine stärkere Stimme zu geben. Ab Donnerstag, 30. November 2017, läuft im Kornhausforum die Ausstellung zum 25-jährigen Jubiläum von ABAP: „Frauen planen und bauen“. Architektinnen und Planerinnen setzten viel mehr auf offene Grundrisse, also zum Beispiel grosse Küchenräume, statt kleine Küchen, wo es nur gerade Platz für eine Person am Herd hat. Oder sie versuchten, Wohn- und Arbeitsbereiche städteplanerisch miteinander zu verbinden, statt zu trennen, sagt Gisela Vollmer gegenüber RaBe. Dem Werk der Frauen in Bern, aber auch der Notwendigkeit für die Fortführung des Kampfes für Gleichberechtigung, ist die Ausstellung im Kornhausforum gewidmet.
Ultimate Battle MC, Bitch!
Man geht davon aus, dass die Hip-Hop-Szene der Amerikanischen East Coast in den späten 80er-Jahren damit begonnen hat, richtig bekannt gemacht hat es dann Eminem mit seinem Film «8 Mile». Die Rede ist von Freestyle-Battles, also von verbalen Kämpfen, in welchen sich zwei MCs mit möglichst fantasievollem und technisch ausgefeiltem Sprechgesang gegenseitig beleidigen und ans Bein pinkeln – «dissen» eben, abgeleitet vom englischen Disrespect.
Einmal pro Jahr wird Bern zum Battle-Mekka schlechthin, seit 15 Jahren wird hier nämlich jeweils im Dezember die Ultimate MC Battle durchgeführt. Das ganze Jahr über liefen in der ganzen Schweiz Vorausscheidungen, bei der Freestyle-Battle kommt nun am Freitag 1.12. im Dachstock die Crème de la Crème der MC-Szene zusammen, um sich hier verbal so richtig Saures zu geben.
Der aktuelle Titelverteidiger Saimon Disko und Jurymitglied MQ von der Chaostruppe geben Auskunft darüber, wie man ordentlich disst und was Tabu ist bei Freestyle-Battles.
Die letztjährige Finalrunde: Saimon Disko vs. Acid T.