Mano Khalil ist ein kurdischstämmiger Filmemacher, der seit rund 20 Jahren in der Schweiz Zuhause ist. Der 53-jährige hat uns wunderbare Dokumentarfilme beschert, so etwa «Unser Garten Eden», ein Film über den gesellschaftlichen Mikrokosmos in einem Schrebergarten in Bern West. Oder «der Imker», in welchem Mano Khalil die Geschichte eines kurdischen Imkers erzählt, der auch in der Schweiz seinem Beruf nachgehen möchte, was er als Flüchtling aber nicht darf. Khalils Produktionen sind alle preisgekrönt, so auch sein Spielfilm «Die Schwalbe», welcher vor zwei Jahren herausgekommen ist.
Für sein neustes Werk ist Mano Khalil nun wieder in die Sparte des Dokumentarfilms zurückgekehrt. «Hafis & Mara» ist ein berührendes Porträt über ein ungleiches Künstlerpaar: Hafis Bertschinger und seine Ehefrau Mara. Er ist schweizerisch-libanesische Künstler, der vor Lebensfreude und Kreativität nur so sprudelt. Mit viel Körpereinsatz malt der 83-jährige in seinem Atelier Bilder oder baut Skulpturen und reist gerne in der Weltgeschichte herum. Seine Frau Mara ist das komplette Gegenteil ihres Ehemannes. Sie ist der ruhende Pol in der Beziehung, sie ist diejenige, welche ihren Mann finanziell unterstützt – der grosse künstlerische Durchbruch hat sich nämlich nie einstellen wollen – und jeden Abend das Tageswerk ihres Mannes begutachtet und ihm Bilder abkauft. Mano Khalils Dokumentarfilm porträtiert einen Künstler, der das Experimentieren und die Herausforderungen liebt, zeigt aber gleichzeitig auch, welche Opfer die bedingungslose Hingabe zur Kunst fordert.
Mano Khalils «Hafis & Mara» läuft zurzeit im Rahmen der Solothurner Filmtage