Eine Woche lang beschäftigen wir uns ab jetzt mit dem Thema Menschrechte. Grund dafür ist die kommende eindgenössische Volksabstimmung über die Selbstbestimmungsinitiative der SVP am 25. November. Kommt es zu einer Annahme würde das national geltende Landesrecht über international geltendes Völkerrecht gestellt. Damit wären auch die international geltenden Menschrechte hierzulande direkt gefährdet.
Menschenrechte gehen uns alle an…
Vor siebzig Jahren – nach den Gräueltaten des Zweiten Weltkriegs – am 10. Dezember 1948 deklarierte die UNO die allgemeinen Menschenrechte. Heute haben die meisten Länder, worunter auch die Schweiz, versprochen, diese Menschenrechte zu respektieren. Respektiert ein Schweizer Gericht die fundamentalen Menschenrechte nicht, können Menschen dagegen klagen und damit bis vor den Europäischen Gerichtshof der Menschenrechte (EGMR) in Strassburg gelangen. Ein Gerichtshof, an dem auch immer Schweizer Richter und Richterinnen sitzen. Am 25. November 2018 stimmt das Schweizer Stimmvolk über eine Initiative der SVP ab, die unter dem Namen «Selbstbestimmungsinitiative», Schweizer Recht über internationale Menschenrechte stellen will. In einer speziellen Serie nimmt RaBe den Kampf für die Menschenrechte unter die Lupe.
Andrea Huber kämpft seit mehreren Jahren leidenschaftlich gegen das Vorhaben der SVP. Sie ist Geschäftsführerin von Schutzfaktor M, der Allianz der Zivilgesellschaft gegen die Selbstbeschneidungs-Initiative. Für sie ist die SVP-Initiative eine Gefahr, weil sie den Minderheiten die Möglichkeit nimmt, gegen Unrecht zu kämpfen, das ihnen widerfahren ist. Die SVP wolle in Zukunft noch mehr Initiativen lancieren, die grundlegende Menschenrechte aushebeln würden. Würde das Stimmvolk am 25. November 2018 JA stimmen, würde das in erster Linie dieser menschenverachtenden Politik der SVP dienen. So argumentiert Andrea Huber. RaBe hat sie zu einem Gespräch eingeladen:
Sisters of Comedy CH
Vor 100 Jahren wurde in Deutschland das Frauenstimmrecht eingeführt – in der Schweiz sollte es bekanntlich noch etwas länger dauern. Den runden Geburtstag des Frauenstimmrechts haben deutsche Comediennes zum Anlass genommen, am 12. November unter dem Titel Sisters of Comedy bundesweit diverse Anlässe und Auftritte auf die Beine zu stellen. Das wiederum hat die Berner Nationalrätin Aline Trede dazu motiviert, auch in der Schweiz einen Ableger von Sisters of Comedy aufzugleisen.
Die grüne Nationalrätin und Vize-Fraktionspräsidentin Trede betreibt nicht nur eine eigenen Firma, welche Kulturproduktionen betreut, sondern ist auch selber Teil einer komödiantischen Talkshow. Jeweils am letzten Dienstag im Monat haut sie zusammen mit Komikerin und Kolumnistin Lisa Catena bei Die Klügere kippt nach in der Burgunder Bar ordentlich auf den satirischen Putz. Mit etwas Galgenhumor und Selbstironie betrachtet, gehe es auch im Bundeshaus durchaus komisch zu und her, wenn auch eher unfreiwillig, sagt Trede.
Das Geschlechterverhältnis ist im Comedy-Business ein ungleiches, nachwievor betreiben frappant mehr Männer als Frauen Komik auf Kleinkunstbühnen. Trede verorter diesen Fakt im Umstand, dass Frauen gesellschaftlich weniger Selbstbsbewusstsein mit auf den Weg gegeben würde, was für Bühnenauftritte eine unabdingbare Komponente sei. Und ausserdem würden Vorbilder fehlen. Letzterem wird mit der Schweizer Ausgabe von Sisters of Comedy zumindest kurzzeitig Abhilfe geschaffen: am 12. November stehen im La Capella Sandra Küenzi, Patti Basler, 9 Volt Nelly und die Deutsche Fee Brembeck auf der Bühne.