Heute im Info geht es um Insektizide auf Schweizer Bio-Feldern, um unbestrafte homophobe Hetze und das Projekt «Wandern für Alle». Den Podcast gibts hier:
Insektizide auf Bio-Feldern
Wie schlimm steht es tatsächlich um die kontaminierten Böden von landwirtschaftlich genutzten Bio-Feldern in der Schweiz?
In den vergangenen Tagen berichteten gleich mehrere Schweizer Medien über eine mögliche „Verseuchung“ von solchen Bio-Feldern. Anlass für die Berichterstattung war eine frisch veröffentlichte Studie der Universität Neuenburg. Laut dieser Studie konnten die zuständigen WissenschaftlerInnen auf insgesamt 20 Bio-Betrieben sowohl in den Böden als auch in den Ernteprodukten Spuren von Insektiziden (Neonicotinoide) nachweisen.
Gestern äusserte sich nun auch der Dachverband Bio Suisse zu den Ergebnissen der Studie. Laut diesem sind die Erkenntnisse der WissenschaftlerInnen zwar durchaus besorgniserregend und alarmierend, allerdings hätten sich viele Medien «fachlich unkorrekt» dazu geäussert. Die gefundenen Mengen in den Bio-Feldern liegen demnach in einem Bereich, der keine direkte Intervention vom Bund erfordere. Ausserdem will der Dachverband festhalten, dass die gefundenen Substanzen in der ökologischen Landwirtschaft nach wie vor keinesfalls verwendet werden dürften. Gemäss ersten Erkenntnissen sind die Insektizide viel eher auf dem Luft- und Wasserweg auf die betroffenen Bio-Felder übertragen worden und liegen im Bereich von Milliardstel Gramm pro Kilogramm.
Homophobe Hetze bleibt legal
Der Blog-Eintrag von Florian Signer, Sektions-Vorsitzender der PNOS Kanton Appenzell hat kräftig Staub aufgewirbelt. Letzten August bezeichnete Signer Homosexualität unter anderem als Pseudoreligion und forderte, Homosexuelle müssten sich der Wissenschaft zur Verfügung stellen, damit sie geheilt werden könnten. Pink Cross, der Dachverband der Schwulen und bi Männer* lancierte eine Sammelklage wegen Ehrverletzung mit über 240 Personen.
Nun hat der zuständige Staatsanwalt das Verfahren gegen Signer eingestellt. Roman Heggli, Geschäftsleiter von Pink Cross zeigt sich wenig erstaunt, denn bis heute haben Ehrverletzungsklagen nur dann eine Chance, wenn sich die Hetze gegen spezifische Einzelpersonen richtet. Allgemein Hetze gegen Homosexuelle bleibt somit bis heute unbestraft.
Ändern könnte sich das mit der geplanten Erweiterung der Anti-Rassismus-Strafnorm, der das Parlament letzten Dezember zugestimmt hat. Weil EDU und SVP jedoch das Referendum ergriffen haben, hat wohl am 24. November 2019 das Volk das letzte Wort.
Wandern für Alle
In einem ungezwungenen Rahmen Deutsch lernen und fremde Kulturen kennen lernen, das bietet das Projekt Wandern für Alle. Einmal im Monat treffen sich Menschen aus allen Ecken und Enden der Welt am Bärner Loebegge. Dann wandern sie los, picknicken zusammen und lernen sich kennen. «Das Projekt ist ein niederschwelliges Integrationsangebot, nicht nur für Menschen mit Migrationsvorder- und -hintergrund, sondern auch für sogenannt Einheimische», sagt Projektmitinitiantin Barbara Mosca gegenüber RaBe.