Sie kommen aus dem Iran, aus Mexiko oder aus Bümpliz und sie sind alle besessen vom Willen, über die Welt zu berichten, auch wenn sie sich damit in höchste Lebensgefahr begeben: Reporter*innen.
Vom 30. August bis am 1. September findet zum ersten Mal das internationale Reportagen Festival in Bern statt – mit 60 Gästen aus aller Welt, 50 Veranstaltungen und der Verleihung des «True Story Awards», einem Preis für die besten Reportagen. Hinter dem Festival steckt Daniel Puntas Bernet, der Herausgeber des Magazins «Reportagen». In einer Zeit, in der es immer schwieriger geworden ist, hochstehenden und aufwändigen Journalismus zu finanzieren und das gedruckte Medium schon mehrfach für tot erklärt wurde, gibt er sechsmal pro Jahr das Magazin Reportagen im Taschenbuchformat heraus. Er habe Glück, sagt er gegenüber RaBe, denn er spreche mit seinem Magazin nicht nur die alten Nostalgiker*innen an, sondern auch Junge, die sich nach etwas Tiefgründigem sehnen. Die Reportage ist keineswegs tot. Im Gegenteil – in einer Zeit, in der Weltpolitik per Tweet gemacht wird, tut ein bisschen Einordnung gut. Und genau das bietet die klassische Reportage.
«Reporter sind besessen», sagt Daniel Puntas Bernet, der sich selbst ebenfalls als «besessen» bezeichnet. Reporter*innen gehen vor Ort und verweilen am Ort, von wo sie berichten, auch wenn das zuweilen sehr mühsam ist. Das unterscheidet die Reportage vom schnelllebigen Tagesjournalismus. Es gibt immer noch viele Menschen, die diese Form der Berichterstattung schätzen. «Die Konjunktur steht folglich gut für die Reportage», sagt Daniel Puntas Bernet – wenigstens mittelfristig.
Das Gespräch vom rasenden RaBe-Reporter mit Daniel Puntas Bernet: