Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt, kommt der Berg eben zum Propheten, bzw. kommen die Konzertfans nicht zu den Musiker*innen, dann kommen die Musiker*innen eben zu den Konzertfans. Nach diesem Prinzip funktioniert der 1. Strassenmusik-Staffettenlauf, der am Samstag 13. Juni 2020 in Bern über die Bühne geht.
Während insgesamt fünf Stunden rotieren Reverend Beat-Man (Blues Trash), Pin Noir aka unser Sendungsmacher Swamp Digger & Marisa (Blues Outsider Trash), Ben Curtiss (Blues Folk), Zeno Tornado & Fast Louiez (Dark Country) Sideshow Stephen (Slide Guitar), Angie Magaso & Blind Boy De Vita (Philippino-Pop, Shamanistic Singer-Songwriter) und Adaya (Folk) von Station zu Station und spielen vor Voodoo Rhythm Hardware Store, Rockaway Beach, Oldies Shop, Café Kairo, Brasserie Lorraine, 3×5 Vintage Furniture & Martini Time und Lluna Llena. Bei jeder Spielstätte wird 20 Minuten musiziert, wenn die Zeit um ist, dann ziehen die Musikant*innen weiter zum nächsten Auftrittsort. So kann das Publikum gemütlich den ganzen Nachmittag lang beim gleichen Posten des musikalischen Stafettenlaufs verweilen und sich mit Konzerten beliefern lassen.
Der Strassenmusik-Stafettenlauf sei aus der Corona-Not entstanden, sagt der Berner Musiker Reverend Beat-Man, seines Zeichens «Tätschmeister» des Anlasses. Weil plötzlich alle Clubs zu gewesen seien, habe man sich eine Alternative ausdenken müssen. Dank dem, dass beim Stafettenlauf alle sieben Kombos auf den Stassen und Trottoirs vor den ausgewählten Lokalitäten aufträten, könne der vom BAG verordnete Sicherheitsabstand von zwei Metern problemlos gewährleistet werden. Es empfiehlt sich allerdings, bis Samstag das Werfen von Münzen und Falten von Geldnoten zu Papierflugzeugen zu üben, denn der Lohn der Strassenmusikant*innen wird aus Hutgeld bestehen.
Falls der erste Stafettenlauf erfolgreich verlaufe und auf Anklang stosse, würde man gerne weitere Ausgaben mit weiteren Spielstätten und Musiker*innen in Angriff nehmen, sagt Beat-Man. «Schliesslich ist es unser Ziel, die Stadt Bern musikalisch und kulturell längerfristig wieder zu beleben.»
Reverend Beat-Man über den 1. Berner Stafettenlauf und über seine Zeit im Corona-Lockdown: