Derzeit sind gleich in zwei Berner Ausstellungen Bilder von Pedä Siegrist zu sehen, der stadtbekannten Grafikerin und Künstlerin. Zum einen hat sie ein Poster zur Ausstellung Buchbilder in der Buchhandlung Stauffacher beigesteuert, zum anderen widmet das Kulturlokal ONO ihr und ihren Acrylbildern derzeit eine Einzelausstellung.
Wer sich ab und zu im Berner Bermudadreieck aufhält – also im Perimeter Drei Eidgenossen, Café de Pyrénées, Kreissaal – der oder die ist vielleicht schon mit Pedä in Kontakt gekommen. Die 52-Jährige ist eine Erscheinung, die auffällt mit ihren geflochtenen Zöpfen, den beiden Dutts, dem vielen Schmuck, der beim Gestikulieren klimpert, ihrer authentischen Art und vor allem mit ihrem lauten, sympathischen und ansteckenden Lachen.
Pedä Siegrist scheint eine wahre Frohnatur zu sein – ganz im Gegensatz zu den Figuren in ihren Bildern. Ihre Monster, Biester und Bestien, wie Pedä ihre Geschöpfe schon fast liebevoll nennt, sind oft voluminöse Zwitterwesen, die allesamt etwas Comicmässiges ausstrahlen, immer aber auch etwas Abgründiges und Albtraumhaftes an sich haben. Sie wisse auch nicht so recht, was da jeweils aus ihr spreche, sagt Pedä. Sie lasse den Dingen beim Skizzieren freien Lauf und hoffe einfach, dass sie die Wesen, die da entstünden, am Schluss irgendwie möge. «Die Unsympathischen landen im Papierkorb.»
Prägend für den Stil ihrer Acrylbilder sei sicherlich auch gewesen, dass sie die Mutter schon in der Kindheit zu Ausstellungen mit Bildern von surrealistischen Malern mitgenommen habe. Und ausserdem provoziere sie einfach gerne. Es bereite ihr teuflische Freude, wenn sie mit ihren Bildern Leute auch ein bisschen schockieren könne, sagt Pedä. «Das fägt!»
Das ganze Interview mit Pedä Siegrist:
Pedä Siegrist – Neue Bilder, Kulturlokal ONO, 29. Juni – 30. September 2020