Heute im Info: Gentrifizierung in Holligen? Wie zwei Künstler dieses Thema in einer Aktion verhandeln. Militärschlag als Wahlkampfstrategie? Wo die US-Aussenpolitik steht und wie sie unter weiteren vier Jahren Donald Trump aussehen könnte.
Kunst am Bau im Berner Holligenquartier
Im Rahmen des Projektes «Kunstplätze» nimmt am Samstag im Berner Quartier Holligen eine mobile Säge den Betrieb auf. Zersägt werden Baumstämme aus der Warmbächli-Baustelle. Gemeinsam mit Schreinereien aus Holligen werden die Künstler Michael Meier und Christoph Franz (Meierfranz) aus den Brettern 1:1-Kopien von bestehenden Eingangstüren herstellen. Sie wählten dafür drei Gebäude aus, welche eine für Holligen typische Geschichte aufweisen. Die «alten» Haustüren werden (mit Einverständnis der Eigentümerinnen und Eigentümer) gegen Türen aus Warmbächli-Holz ausgetauscht. In einem möglichen weiteren Schritt werden die «alten» Haustüren in den Neubau der Genossenschaft Warmbächli integriert und so der Bezug des neuen Wohnhauses zum Quartier und seiner Geschichte vertieft.
«Es kommt mit der Zeit» nennen Michael Meier und Christoph Franz ihr konzeptionelles ortsspezifisches Kunstprojekt. Damit machen die beiden in Zürich und Wien tätigen Künstler auf die rasante Entwicklung von Holligen aufmerksam, wo der Bau vieler Wohnungen auch Druck auf die Umgebung ausübt. Wie liessen sich die in die Jahre gekommenen Siedlungen den neuen Bedürfnissen anpassen, ohne dass günstiger Wohnraum weichen müsste?
US-Aussenpolitik unter Trump – und unter Biden?
Die Aussenpolitik ihrer Regierung interessiert die Mehrzahl der US-Bevölkerung prinzipiell kaum und kurz vor Präsidentschaftswahlen gar nicht – es sei denn, es gilt, sich im Kriegsfall hinter den Präsidenten zu stellen. Ist ein solches Szenario kurz vor den November-Wahlen denkbar? Vier prominente Kritiker*innen der US-Aussen- und Militärpolitik wägen im Folgenden die Möglichkeiten einer aussenpolitischen «October surprise» ab. In den Interviews geht es darüber hinaus um eine Bilanz und Perspektiven der Trump‘schen Aussenpolitik an den beiden Brennpunkten China und Nahost. Welche Rolle spielt dabei das Militär? Und: welche Vorstellungen haben dazu Joe Biden und die Demokraten, inklusive ihres progressiven Flügels?
- Phyllis Bennis beschäftigt sich mit der US-amerikanischen Nahostpolitik und den Vereinten Nationen. Sie leitet das Projekt Neuer Internationalismus am Institute for Policy Studies in Washington D.C., einem progressiven Thinktank.
- John Feffer leitet das Projekt Foreign Policy in Focus am Institute for Policy Studies. Er arbeitet seit vielen Jahren unter anderem zur US-Außenpolitik im asiatischen Raum.
- Michael Klare ist Professor am Hampshire College in Amherst im Bundesstaat Massachusetts. Der Friedensforscher befasst sich darüber hinaus publizistisch mit Abrüstungspolitik und US-Militärstrategie.
- Lindsay Koshgarian leitet das Programm Verteidigungshaushalt in der Nichtregierungsorganisation National Priorities Project. Sie analysiert das US-Bundesbudget an der Schnittstelle zwischen Militär und Zivilgesellschaft.
Ein Beitrag von Max Böhnel, New York in Zusammenarbeit mit der Rosa Luxemburg Stiftung.