Wenn es unter den Kitschobjekten einen König gibt, dann den Flamingo. Der pinkfarbene Vogel mit den langen dünnen Beinen und dem geschwungenen Hals ist omnipräsent, sei es als Lichterkette, auf Pullovern, als Plastikskulptur in Gärten oder als Rührstäbchen in Drinks. Doch warum hat gerade der pinkfarbene Flamingo den royalen Kitschstatus erlangt? Was steckt dahinter?
Diese Frage stellt sich auch Rio Pex, der Protagonist der Dokumentar-Komödie «The Mystery oft the Pink Flamingo». Der Versuch, hinter das Geheimnis des pinkfarbenen Vogels zu kommen, lässt Rio zu einer Odyssee aufbrechen, die ihn von Spanien nach Amerika führt. Dort interviewt Rio Extravaganzen und Kitschexpert*innen aus der Populär- und Trash-Kultur, darunter Grössen ihres Faches wie etwas Schriftsteller Brian Antoni, Sängerin und Multimedia-Künstlerin Allee Willis und den Godfather des schlechten Geschmacks John Waters.
Mit seinem Film «The Mystery oft the Pink Flamingo» verwebt Regiesseur Javier Polo Gandia eine knallbunte Hommage an den Kitsch mit einem vergnüglichen Selbstfindungsabenteuer. In allen Interviews, die Rio führt wird klar: Der pinkfarbene Flamingo ist nicht einfach nur die Kitschikone schlechthin, sondern auch Projektionsfläche. So steht er gleichsam für Kunst, Grazie und Eleganz wie für Diversität, Individualität, persönliche Selbstverwirklichung und einen Lifestyle. Oder um es mit den Worten von Allee Willis auszudrücken: «No one is ever get bored looking at a flamingo. So be a flamingo!»
«The Mistery of the Pink Flamingo» ist einer von rund 30 Filmen, welche im Rahmen des Filmfestivals Norient noch bis Sonntag 31.1.21 online geschaut werden können.