Heute im Info gibts den Faktencheck zur Verhüllungsinitative, über die wir am 7. März abstimmen und ein kritischer Blick auf die App Clubhouse, die derzeit einen wahren Hype erfährt.
Den Podcast gibt es hier:
Initiative Verhüllungsverbot
Am 7. März stimmt die Schweiz über das Verhüllungsverbot ab. Die Initiative will, dass es zukünftig landesweit verboten ist, das eigene Gesicht zu verhüllen. Lanciert hat die Initiative das Egerkingerkomitee, ein überparteiliches Komitee rechter Politiker*innen, das vor 13 Jahren bereits die Minarett-Initiative lanciert hatte.
Bundesrat und Parlament haben sich stets gegen eine schweizweite Verhüllungsregelung ausgesprochen. Den Entscheid, ob eine etwa Vermummung an Demonstrationen verboten sein soll oder nicht, sollten nach der Ansicht des Parlaments die Kantone treffen. Innerhalb der Parteien aber scheiden sich die Geister zur Initiative. Und das von rechts bis links. Denn schnell wurde im Abstimmungskampf das Verhüllungsverbot im Volksmunde zum Burkaverbot. Noëlle Grossenbacher im Gespräch mit der Präsidentin der JUSO Zug, Rohani Yener, dem Präsidenten der Jungen SVP Bern, Nils Fiechter und Islamwissenschaftler Dr. Andreas Tunger-Zanetti von der Universität Luzern.
Hype um Clubhouse
Sie ist derzeit in aller Munde und erlebt einen wahren Hype: die Social-Media-Plattform Clubhouse. Das mag auf den ersten Blick erstaunen, denn Clubhouse funktioniert ohne Bildstrecken und Text, sondern nur mit Audio.
Ins Leben gerufen wurde Clubhouse von den beiden Kaliforniern und ehemaligen Google bzw. Pinterest Mitarbeitern Paul Davison und Rohan Seth und zwar bereits im März 2020. In Deutschland und der Schweiz hat Clubhouse aber erst in den letzten Wochen richtig Fahrt aufgenommen. Zugang zur Plattform bekommt nur, wer ein Smartphone von Apple besitzt und von jemandem eingeladen wird, der bereits bei Clubhouse dabei ist. Drinnen gibt’s verschiedene Räume, die man betreten kann, um Diskussionen zu lauschen. Wer selber mitreden möchte, kann virtuell die Hand heben und wird vom Moderator oder der Moderatorin zum Sprechen berechtigt. Jedes Clubhouse-Mitglied kann einen eigenen Diskussionsraum eröffnen, Themen festlegen und Follower einladen.
Bestechend an Clubhouse ist die Simplizität der App und die Vielfalt der Themen, die diskutiert werden. Da wird über Politik, Zeitgeschichte, Gesundheit, Business, Lifestyle und Coaching gefachsimpelt, wobei auch namhafte Politiker*innen und Showbusiness-Promis wie Oprah Winfrey oder Thomas Gottschalk mittun.
Clubhouse ist allerdings nicht unumstritten. Zum einen stehen die Macher*innen mit der explosionsartigen Zunahme von Benutzer*innen vor dem gleichen Problem wie Facebook und Co: Wie sollen kritische Inhalte aufgespürt, verbannt oder gar geahndet werden? Zum anderen werden die Talks offenbar im Hintergrund temporär aufgezeichnet, um Beschwerden nachvollziehen zu können. Das wiederum beisst sich aber mit den europäischen Datenschutzbestimmungen. Hinzu kommt: Wer sich neu bei Clubhouse anmeldet, wird gebeten, seine Iphone-Kontakte freizugeben. Damit kann die App Daten sammeln, ohne dass die eigentlichen Inhaber dieser Daten zugestimmt hätten.
Ob ein rein audiobasiertes Netzwerk wie Clubhouse in Zeiten nach Corona, wenn die Menschen wieder in echten physischen Kontakt treten können, neben gestandenen Plattformen wie Facebook, Instagram und Twitter wird bestehen können, wird sich wohl in den nächsten Monaten weisen.
Und so klingt’s auf Clubhouse: