Die anarchistische Büchermesse braucht mehr Platz und Fahrende in der Schweiz mehr Spontan-Halteplätze. Darum geht’s in unserem heutigen Infojournal.
Podcast der ganzen Sendung:
Anarchistische Büchermesse
Verlage wie Edition Nautilus, a propos oder Espace Noir: An diesem Wochenende präsentieren sich über 20 Aussteller*innen an der anarchistischen Büchermesse im Quartierzentrum Tscharnergut.
Neben den Buchständen gäbe es Lesungen, Veranstaltungen, Barbetrieb und eine Kita. «Es ist ein Ort zum Zusammensein, zum über Bücher sprechen und über anderes auch», erklärt Ursin della Morte im Interview. In den letzten Jahren hätten immer mehr Menschen die Büchermesse besucht, weswegen der Umzug, weg von der Getrud-Woker-Mensa nötig wurde. Das Quartierzentrum Tscharnergut sei eine willkommene Alternative, «und vielleicht auch ein Ort, an dem es Laufkundschaft gibt, die sonst weniger Kontakt hat mit diesen Verlagen und Büchern», so della Morte im Interview:
Die anarchistische Büchermesse vom 24. bis zum 26. September im Quartierzentrum Tscharnergut. Zutritt nur mit Zertifikat. Es werden noch helfende Hände gesucht, bitte gleich vor Ort melden.
Mehr Spontan-Halteplätze für Fahrende
Menschen mit fahrender Lebensweise brauchen Plätze, auf denen sie mit ihren Wohnwagen spontan halten, für einige Tage verweilen und ihrer Arbeit nachgehen können. Fahrende Jenische, Sinti und Roma brauchen Spontan-Halteplätze. In der durchregulierten Schweiz scheint dies auf den ersten Blick ein Ding der Unmöglichkeit.
Gemäss eines von der Stiftung «Zukunft für Schweizer Fahrende» in Auftrag gegebenen Rechtsgutachtens des Schweizerischen Kompetenzzentrums für Menschenrechte gibt es jedoch zumindest im nationalen Raumplanungsrecht kaum Einschränkungen für Spontanhalte. Hürden verortet das Gutachten auf regionaler und lokaler Ebene, sei es bei Gemeinden oder privaten Grundeigentümer*innen.
Um diese Hürden abzubauen, hat die Stiftung «Zukunft Schweizer Fahrende» auf Grundlage des Rechtsgutachtens einen Ratgeber zum Spontanhalt erstellt.
Dieser enthält praktische Hinweise und Empfehlungen an Gemeinden, wie sich bestehende Hürden abbauen lassen. In diesem Zusammenhang betont das Rechtsgutachten explizit, dass die Gemeinden grundsätzlich verpflichtet sind, die Grund- und Menschenrechte der fahrenden Minderheit zu schützen.
Weiter enthält der Ratgeber detaillierte Informationen und Empfehlungen, inklusive einen Mustermietvertrag für private Grundeigentümer*innen, welche ihre Grundstücke temporär Fahrenden zur Verfügung stellen möchten.
Mit Rechtsgutachten und Ratgeber erhofft sich die Stiftung «Zukunft Schweizer Fahrende», dass bestehende Spontanhalteplätze erhalten werden können und insbesondere auch neue entstehen, wodurch das Problem der fehlenden, offiziellen Durchgangsplätze gelindert werden könnte.
Simon Röthlisberger von der Stiftung «Zukunft für Schweizer Fahrende» im Gespräch mit RaBe:
Tagesschau aus der Zukunft
Slam-Poet Nicolas Kessler konfrontiert uns im Radioblog mit ein paar, satirisch humorvollen Nachrichten aus der Zukunft.