Eine Petition fordert die offizielle Schweiz auf, weniger vor China zu kuschen. Eine schwedische Regisseurin erzählt filmisch über wachsenden Rassismus in Skandinavien. Bern wird mit den Swiss Skills für fünf Tage zur Berufsbildungshauptstadt der Schweiz.
«Tibet-Petition» von 12’000 Menschen unterschrieben
Heute haben verschiedene Menschenrechtsorganisationen und Organisationen der Exil-Tibeter*innen eine Petition eingereicht. Sie fordern, dass die offizielle Schweiz die Rechte der Geflüchteten aus dem Tibet in der Schweiz vor der wachsenden chinesischen Repression schützt. Seit dem Freihandelsabkommen mit China habe die chinesische Repression gegen Exil-Tibeter*innen in der Schweiz zugenommen. Tibet wurde in den Fünfzigerjahren von der Volksrepublik China besetzt. Zahlreiche Tibeter*innen sind seither geflüchtet – viele von ihnen wohnen in der Schweiz und engagieren sich hier für die Unabhängigkeit.
«Türkenkiosk» als Ausdruck eines unterschwelligen Rassismus in Schweden
Wachsender Rassismus und Nationalismus in Schweden ist ein wichtiges Thema im zweiten Kurzfilm von Bahar Pars «Turkkiosken» («Türkenkiosk»). Bahar Pars ist eine schwedische Schauspielerin mit iranischen Wurzeln. Aufgrund des Iran-Irak-Krieges zogen Bahars Eltern 1989 nach Schweden, Bahar war damals gerade mal 10 Jahre alt. Sie sei oft mit Rassismus konfrontiert worden, habe das damals aber nicht realisiert, sagt sie. «Es ist ja heute auch noch so, dass viele Menschen nicht wissen, was struktureller Rassismus ist und dass sie ihm ausgeliefert sind», sagt sie im Interview mit RaBe.
In ihrem Kurzfilm «Turkkiosken» legt Bahar Pars den Fokus auf sprachlichen Alltagsrassimus. Damit sind Ausdrücke gemeint, welche tief im Kolonialismus wurzeln und von vielen gedankenlos im Alltag verwendet werden. So werden in Schweden immer noch viele Migrant*innen einfach als Türken bezeichnet und deren Läden als Türkenkioske. Der Film stellt aber auch die Frage, wer denn eigentlich die Macht hat, Sprache zu verändern. Er setzt ein Zeichen gegen den massiven Rutsch nach Rechts, der am letzten Wochenende bei den Schwedischen Reichstagswahlen stattgefunden hat.
«Turkkiosken» wird am Dienstag, 11. September 2018, in der Cinématte in Bern gezeigt.
«Swiss Skills» wird zum Fest der Berufsbildung
135 Berufe präsentieren sich an den zweiten Swiss Skills, die vom 12. bis am 16. September 2018 in der BEA Bern stattfinden. Gewerkschaften und Arbeitgeber*innen-Verbände sowie der Gewerbeverband und zahlreiche Berufsverbände spannen zusammen, um diesen Werbegrossanlass für das System der dualen Berufsbildung durchzuführen. Ein wichtiger Teil von Swiss Skills sind die Schweizer Berufsmeisterschaften, wo sich die besten Berufsleute des Landes messen. «Zu den Besten gehören oft die, die in der Schule nicht besonders gut waren», sagt Swiss-Skills-Sprecher Roland Hirsbrunner gegenüber RaBe, das zeige eine aktuelle Studie. Die praxisnahe Berufsbildung ist laut zahlreichen Studien ein Grund dafür, dass die Jugendarbeitslosigkeit in der Schweiz relativ tief ist.