Wir analysieren die Wahlergebnisse des Super Tuesday, beleuchten, was ein tieferer Referenzzinssatz für Mieter*innen bedeutet und begeben uns mit Musiker Pablo Nouvelle heraus aus der Komfortzone. Den Podcast zur Sendung gibst hier nachzuhören:
Super Tuesday
Wer soll im November gegen Donald Trump antreten? Gleich 14 Gliedstaaten der USA führten am gestrigen Dienstag Wahlen durch, darunter auch so bevölkerungsreiche wie Kalifornien und Texas. Rund ein Drittel aller 3979 Delegiertenstimmen wurden in der letzten Nacht vergeben. Dabei ist das Feld der Kandidierenden der demokratischen Partei in den letzten Tagen merklich geschrumpft, nur noch vier Personen konnten sich vor diesem Super Tuesday Chancen ausrechnen, zum Herausforderer von Donald Trump zu werden: Joe Biden, ehemaliger Vize unter Obama aus der Parteimitte, Bernie Sanders, der demokratische Sozialist, Elizabeth Warren, ebenfalls dem linken Parteiflügel zuzurechnen und Michael Bloomberg, Milliardär mit unscharfem politischem Profil. Bereits vor einigen Wochen haben wir im RaBe-Info die einzelnen Kandidat*innen vorgestellt, nachzuhören gibt’s dies hier.
Unerwartet erfolgreich geht Joe Biden aus diesem Super Tuesday hervor, er gewinnt neun Bundesstaaten und kann somit 47% der Delegierten hinter sich scharen. Favorit Bernie Sanders bleibt aber ebenfalls im Rennen, er liegt auf dem zweiten Platz mit voraussichtlich 40% der Delegiertenstimmen. Elizabeth Warren scheint weiterhin nicht aufzugeben, obwohl sie sogar in ihrem Heimatstaat Massachusetts nur den dritten Platz erreichte. Sie kann derzeit nur 5% der Delegierten für sich gewinnen. Und obwohl Michael Bloomberg rund 500 Millionen Dollar für Wahlwerbung ausgegeben hatte, ist er noch hinter Warren mit gut 4%.
Welchen Einfluss hatte das Ausscheiden von Pete Buttigieg und Amy Klobuchar auf das Wahlresultat des Super Tuesday? Und was passiert als nächstes bei den Vorwahlen in den USA? Unser Korrespondent Max Böhnel in New York hat die Wahlergebnisse des gestrigen Super Tuesday analysiert.
Delegierte? Demokratische Vorwahlen? Und was macht eigentlich der Präsident in der Zeit? Vier Jahre alt, aber immer noch aktuell: John Oliver erklärt, wie die Vorwahlen in den USA ablaufen:
Wer hat Anspruch auf Mietzinsreduktion?
Am Montag hat das Bundesamt für Wohnungswesen den aktualisierten Referenzzinssatz bekannt gegeben. Neu beträgt dieser 1.25%, zuvor lag er bei 1.5%, ein Abwärtstrend, welcher bereits seit Jahren anhält.Für viele Mieterinnen und Mieter bedeutet dieser neue Wert, dass sie Anspruch haben auf eine Reduktion ihrer Miete, denn diese ist in den meisten Fällen an den Referenzzinssatz gekoppelt, welcher von der Schweizerischen Nationalbank berechnet wird. Der Wert richtet sich unter anderem nach den Hypothekarforderungen, welche die Schweizer Banken an Hausbesitzer*innen stellen, er soll somit die Kosten widerspiegeln, welche Eigentümer*innen haben um eine Liegenschaft zu finanzieren.
Im Interview mit RaBe erklärt Fabian Gloor, Jurist beim Mieterinnen- und Mieterverband, das genaue Vorgehen um eine Mietzinsreduktion einzufordern. Er verweist dabei unter anderem auf den Rechner des Mieterinnen- und Mieterverbandes, dieser gibt Auskunft darüber, ob man Anspruch hat auf eine Mietzinsreduktion. Daneben stellt der Verband auch einen Musterbrief zur Verfügung, mit welchem Mieter*innen sich an den oder die Liegenschaftsbesitzer*in wenden können.
Pablo Nouvelle macht Neoklassik
Es sind ungewohnte Klänge, die da auf Pablo Nouvelles neuster EP Eliso Lyamu Katata zu hören sind. Der gebürtige Burgdorfer und international gefragte Musiker und Produzent flirtet mit Worldmusic und Afrobeats und verwendet dazu Archivaufnahmen aus fernen Ländern und längst vergangenen Zeiten.
Durch einen befreundeten Produzenten sei er auf das Archiv von Ethnomusikwissenschaftler Hugh Tracey aufmerksam gemacht worden, erzählt Nouvelle. Tracey sei in den 1950er bis 70er Jahren mit einem kleinen Bus durch Südafrika, Mosambik und Malawi gefahren und habe dort die Lieder der einheimischen Bevölkerung aufgenommen.
Für Eliso Lyamo Katata hat Nouvelle einige dieser Archiv-Aufzeichnungen weiterverarbeitet. Er habe sich dabei durchaus die Frage gestellt, ob er als weisser europäischer Mann überhaupt berechtigt sei, mit Traceys Archiv-Materialen zu experimentieren, sagt Nouvelle. Ihm gehe es in erster Linie um die moderne künstlerische Verarbeitung alter Tonzeugnisse, unabhängig von deren Herkunft. Deswegen liessen sich auf der EP auch Fragmente des Schweizer Volksliedes Sisch mer aues eis Ding finden. Egal ob afrikanisch oder schweizerisch, er sei bei der Bearbeitung mit allem gleich verfahren: Zerstückelung, Collagieren, Übereinanderlegen und Verfälschen durch Autotune.
Pablo Nouvelle ist stilistisch vielseitig: Mal arbeitet er mit Archiv-Samples, dann wieder produziert er fette Beats für die Tanzflächen europäischer Clubs oder experimentiert mit sphärischen Klavierklängen. Letztes Jahr gab er Piano Pieces heraus, eine Collage-Arbeit aus manipulierten Klavier-Aufnahmen. Nun gelangen diese Piano Pieces zur Aufführung; Mit dabei sind zwei Pianisten, ein Schlagzeuger und ein Streichquartett. Er werde sich bei dieser Live-Aufführung ganz weit aus der Komfortzone herausbewegen müssen, sagt Pablo Nouvelle im Interview mit RaBe:
«Piano Pieces» gibts im Rahmen von Apples & Olives zu sehen und zwar am FR 6. März im Exil, Zürich und am SA 7. März im Kultur Casino, Bern