Hochgekochte Emotionen in den Berner Jura Gemeinden Sorvilier und Belprahon vor der Abstimmung über die Kantonszugehörigkeit. Das Erdbeben von Mexiko könnte auch ein politisches Erdbeben auslösen. Schweizer Rohstoffunternehmungen übernehmen zu wenig Verantwortung beim Goldabbau in Peru:
Die Jurafrage spaltet die Gemeinden Belprahon und Sorvilier
„Ein falsches Wort, und es herrscht Krieg“, meinte Michel Leuenberger, Bürgermeister von Belprahon, am Telefon mit RaBe. Der Gemeinderat von Belprahon sei gespalten in der Jura-Frage und sage darum gar nichts mehr, bis nach der Abstimmung vom Sonntag. Nach der Abstimmung in Moutier (im Junii 2017) stimmen am 17. September 2017 auch die beiden Berner Gemeinden Belprahon und Sorvilier über ihre Kantonszugehörigkeit ab. Sollen sie bei Bern bleiben oder in den Kanton Jura wechseln?
Die Berntreuen würden mit dem Portemonnaie in der Jura-Frage entscheiden, die AutonomistInnen mit dem Herzen, wird behauptet. Tatsächlich steht der Kanton Jura finanziell schlechter da als Bern. Trotzdem sehen sich viele BewohnerInnen der beiden Gemeinden eher als JurassierInnen und sind auch bereit dafür zu zahlen, dem Jura anzugehören. Wie auch immer sich die beiden Gemeinden entscheiden, mit grosser Sicherheit wird Moutier den Kantonswechsel vollziehen, ausser eine von den Berntreuen Beschwerden gegen die Abstimmung würde gutgeheissen:
Das Erdbeben in Mexiko könnte auch zu einem politischen Beben führen
Rund 100 Tote hat das jüngste Erdbeben gefordert und Zehntausende sind obdachlos geworden. Wegen Sparmassnahmen funktionierte eine Frühwarnsystem nicht. Auch die Verteilung von Hilfsgütern werde zum Teil von PolitikerInnen bewusst verzögert, erzählt Philipp Gerber. Sie erhoffen sich damit bessere Karten beim Wahlkampf. Die Missstände könnten aber auch dazu führen, dass die Regierung vom amtierenden Präsidenten Enrique Peña Nieto bei den kommenden Präsidentschaftswahlen verliert.
Philipp Gerber vom Hilfswerk medico international schweiz leistet vor Ort Hilfe. Auf der Webseite chiapas.ch gibt es die Möglichkeit, sich mit den Betroffenen in den armen Provinzen Oaxaca und Chiapas zu solidarisieren. RaBe hat mit Philipp Gerber in Mexiko gesprochen:
Goldgier behindert Schutz der Indigenen in Peru
Am 13. September 2017 feiert die UNO-Erklärung für die Rechte indigener Völker ihr 10-Jahre-Jubiläum. Grund für RaBe, einmal genau hinzu schauen, wie es denn wirklich um die Rechte der Indigenen steht und warum auch die Schweiz eine Mitverantwortung trägt. Auch die Schweizer Wirtschaft ist involviert in Geschäfte, welche indigenen Gemeinschaften schaden. Beispiel Peru: Obwohl die lokale Regierung seit mehreren Jahren Massnahmen ergriffen hat, um den illegalen Goldabbau zu stoppen, werden nach Aussagen der Zollbehörden immer noch rund 25% der Rohstoffgeschäfte gesetzeswidrig betrieben. Dies auf Kosten der Umwelt: der Regenwald wird abgeholzt, Tonnen von Quecksilber, welches zum Abbau benutzt wird, endet in der Nahrungskette.
Schweizer Goldraffinierien profitieren davon, wie die Gesellschaft für bedrohte Völker in ihrem Bericht No Dirty Gold zeigt, denn noch immer müssen die Firmen keine Rechenschaft darüber ablegen, wo sie ihr Gold einkaufen. Die Konzernverantwortungsinitiative könnte dem Abhilfe schaffen.