Heute im Info berichten wir über die Angriffe der Türkei auf das kurdische Afrin, die Angriffe von Rechtsextremen auf linke Zentren in Griechenland und eine Ausstellung über Fahrende im Progr.
Afrin
Seit über 3 Wochen bombardieren türkische Kampfflugzeuge die kurdische Enklave Afrin im Norden Syriens. Afrin ist einer der Kantone der faktisch autonomen Region Rojava. Mittlerweile rücken auch Bodentruppen ausgestattet mit deutschen Panzern nach Afrin vor, dem türkischen Machthaber Erdogan scheint dabei jedes Mittel Recht zu sein um die selbstverwalteten kurdischen Gebiete in Syrien zu schwächen. Eine kurdische Aktivistin berichtet über die Gräueltaten und darüber, dass KurdInnen einmal mehr von der internationalen Gemeinschaften im Stich gelassen werden.
Rechte Gewalt in Griechenland
Die rechte Gewalt in Griechenland hat eine neue Dimension erreicht. Mitte Januar brannte das anarchistische Zentrum Libertatia in Thessaloniki vollständig aus. Am helllichten Tag hatte es ein rechtsradikaler Mob angezündet. Der Brandanschlag ereignete sich im Anschluss an eine nationalistische Kundgebung, anlässlich des Namensstreits zwischen Griechenland und der ex-jugoslawischen Republik Mazedonien. Griechenland anerkennt zwar die Unabhängigkeit von Mazedonien, nicht aber den Namen, weil eine Region Griechenlands ebenfalls den Namen Makedonien trägt. Der Namensstreit ist alt, kocht aber gerade aktuell wieder hoch, seit die linken Regierungen der beiden Länder erneut über eine Kompromisslösung beraten. Und damit erhalte eben auch die extreme Rechte wieder Aufwind, nachdem sie durch den Prozess gegen die neonazistische Partei Goldene Morgenröte vorübergehend zurückgebunden wurde, meint der freie Journalist Ralph Dreis Dreis ist Aktivist der anarchosyndikalistischen Freien ArbeiterInnen-Union FAU und war lange Jahre in der anarchistischen Bewegung Thessalonikis aktiv. Inzwischen pendelt er zwischen Deutschland und Griechenland hin und her, kürzlich war anlässlich der Anarchietage in Winterthur in der Schweiz zu Gast, und hielt einen Vortrag über die anarchistische Bewegung in Griechenland.
Ausstellung über Fahrende im Progr
Schätzungen zufolge leben rund 35’000 Jenische und Sinti in der ganzen Schweiz. In den Medien ist meist von „Fahrenden“ die Rede, also von Menschen die in Wohnwagen leben und damit von Ort zu Ort ziehen. Die grosse Mehrheit von ihnen lebt in Wirklichkeit aber sesshaft inmitten unserer Gesellschaft. Vor rund einem Jahr hat der Bundesrat die Minderheit der Jenischen und Sinti landesweit anerkannt und bestätigt. Ein Erfolg, könnte man meinen – doch die Realität sieht weitaus weniger harmonisch aus. Noch immer werden Fahrende diskriminiert, vor allem diejenigen die aus dem Ausland stammen.
Eine neue Ausstellung der Schweizerischen Radgenossenschaft zeigt nun im Kulturhaus PROGR, wer diese Menschen wirklich sind, wie sie leben und als was sie sich verstehen: Nämlich als Jenische, als Sinti und als Roma. Damit will sie die Öffentlichkeit vertraut machen mit den Werten und Traditionen der Fahrenden. So erfährt man beispielsweise, dass in ihrer Kultur die Frau das Sagen hat oder auch dass sich die Jenischen und Sinti früher dank handwerklichem Geschick über Wasser hielten. Die Ausstellung ist noch bis am 25. Februar zu sehen.