Zu Beginn unserer heutigen Sendung werfen wir einen Blick nach Brasilien, wo am kommenden Sonntag die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen ansteht. Derzeit deutet vieles darauf hin, dass der rechtsradikale Präsidentschaftskandidat Jair Bolsonaro das Rennen für sich entscheiden wird. Und das trotz, oder eben gerade wegen seiner rassistischen, homophoben und sexistischen Ansichten.
Präsidentschaftswahl Brasilien
Er ist rassistisch, homophob und sexistisch und gilt als grosser Favorit für die zweite Runde der brasilianischen Präsidentschaftswahlen am kommenden Sonntag. Die Rede ist vom rechtsradikalen Präsidentschaftskandidaten Jair Bolsonaro, der sich sehr wahrscheinlich gegen seinen Kontrahenten von der Arbeiterpartei durchsetzten wird. Nach einer jahrelangen, eskalierenden Spaltung der Gesellschaft droht Brasilien mit Bolsonaro nun ein Alptraum. Der sieht nämlich überhaupt keine Gründe, um die Bevölkerung im Land wieder zu einen. – Im Gegenteil, – Bolsonaro schürt Ängste und Hass, befürwortet auch Waffengewalt, die Militärdiktatur und Folter. Doch wie konnte es soweit kommen? Die junge Brasilianerin Liz, die sich einer Gruppe von Lateinamerikaner*innen gegen Faschismus angeschlossen hat glaubt, dass es vielen Menschen darum geht, der Arbeiterpartei PT einen Denkzettel zu verpassen. Radio Onda vom Nachrichtenportal Lateinamerika hat für uns nach den Hintergründen gefragt, am Rande einer Kundgebung in Berlin.
Länger Schlafen am Wochenende – nicht zum letzten Mal
Am Sonntag, 28. Oktober, um 3 Uhr morgens werden die Uhren wieder eine Stunde zurück gestellt. Die Schweiz und sämtliche EU-Länder wechseln von der Sommer- auf Winterzeit. Obwohl die EU-Kommission beschlossen hat, die Sommerzeit abzuschaffen, wird es noch eine Weile dauern, bis die Sommerzeit abgeschafft wird. Zuerst müssen die Länder zustimmen. Dann braucht es vielerorts technische Anpassungen: langfristige Pläne von Flug- und anderen Transportgesellschaften oder Geräte mit Zeitschaltuhren müssen geändert und umprogrammiert werden.
Zudem muss jedes einzelne Land bestimmen, welche Zeit nun gilt: die Winterzeit – ursprünglich die Normalzeit – oder die Sommerzeit? Möglich wäre auch, dass gewisse Länder zu einer anderen Zeitzone wechseln. Spanien und Frankreich sind zum Beispiel nur aus historischen – und nicht geografischen – Gründen in der Zone der Mitteleuropäischen Zeit. Franco, der faschistische Diktator Spaniens, wollte 1940 zur gleichen Zeitzone wie sein Kollege Adolf Hitler in Deutschland gehören. Frankreich hingegen wollte per se nicht die gleiche Zeit wie der ewige Rivale England haben.
In den Siebziger- und Achtzigerjahren des letzten Jahrhunderts führten europäische Länder die Zeitumstellung ein, weil sie glaubten, dank der Sommerzeit könne Energie gespart werden. In der Schweiz glaubte das Stimmvolk dieser These nicht und sagte 1978 NEIN zur Sommerzeit. 1981 führte die Schweiz die Zeitumstellung dann trotzdem ein, weil sie aus wirtschaftlichen Gründen keine Zeitinsel in Europa sein wollte. Heute ist klar, das System der Sommer- und Winterzeit ist überholt. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird es in den nächsten Jahren abgeschafft.
Radioblog – Versäumnisse bei Konzert Theater Bern
Im vergangenen Sommer kam es am Berner Stadttheater zu verschiedenen personellen Änderungen. Der Intendant Stephan Märki trat per sofort zurück und mit ihm verliess auch Kommunikationsleiterin Sophie-Thérèse Krempl das Haus. Die beiden hatten eine persönliche Beziehung aufgebaut, welche im Führungsteam für unerwünschte Dynamiken sorgte. Sogar der Schauspieldirektor Cihan Inan [Tschihan Inan] gab erst seinen Abgang bekannt, entschied sich dann aber doch, seinen Vertrag noch einmal zu verlängern. In unserer wöchentlichen Kolumne diskutiert heute nun FDP-Stadträtin Claudine Esseiva über Versäumnisse bei Konzert Theater Bern und über mögliche Chancen für die Zukunft.