Die UNIA will mehr Lohn im Detailhandel, der Verein Freie Landschaft Schweiz will keine Windparks im Jura und Berner Jungunternehmen hoffen auf einen günstigen Wahlausgang. Das und mehr gibts in der heutigen Info-Sendung zu hören. Den Podcast gibts hier:
Mehr Lohn für meine Verkäuferin!
Sie arbeiten länger und verdienen weniger. Im Schweizer Detailhandel gab es während den letzten Jahren kaum Lohnerhöhungen, deshalb fordert die UNIA nun im Zuge der aktuell stattfindenden Lohnverhandlungen bei der Migros eine generelle Lohnerhöhung von 2%. Bereits vergangene Woche solidarisierten sich zahlreiche Migros-Kund*innen mit den Angestellten des Detailhandelsriesen in einer entsprechenden Solidaritätsaktion unter dem Motto: «Mehr Lohn für meine Verkäufer*innen!»
Generell gab es im Detailhandel während den vergangenen Jahren kaum Lohnerhöhungen, obwohl die Arbeitsbedingungen, aufgrund der liberalisierten Öffnungszeiten, deutlich schwieriger wurden. «Hinzu kommt, dass Frauen in dieser Branche nach wie vor konsequent benachteiligt werden und von einem deutlich sichtbaren Lohnrückstand betroffen sind», gibt Phillipp Zimmermann von der UNIA im Gespräch mit RaBe zu bedenken.
Windparks bedrohen Naturspektakel Creux-du-Van
Auf der ersten Jurakette im Kanton Waadt sollen drei gigantische Windparks entstehen: Insgesamt rund 40 Windräder, verteilt auf den Bergkämmen zwischen dem spektakulären Felsenkessel Creux-du-Van und dem Berg Chasseron. Weil die geplanten Windparks Provence, Grandevent und Grandsonnaz sehr nahe an der Grenze zum Kanton Neuenburg und dem Felsenkessel Creux-du-Van zu stehen kämen, brauchte es lange Verhandlungen, bis sich die beiden Kantone auf einen Kompromiss geeinigt hatten. In den betroffenen Gemeinden zeigt sich bisher kaum Widerstand. Umso lauter wehrt sich der Verein Freie Landschaft Schweiz. Für Präsident Elias Meier ist das Windkraft-Projekt ein Albtraum. Er befürchtet eine komplette Industrialisierung einer der symbolträchtigsten Landschaft der Schweiz.
Der Verein überreichte dem Waadtländer Parlament eine Petition mit rund 14 000 Unterschriften mit der Forderung, das Projekt zu stoppen und die Region im Bundesinventar der geschützten Landschaften und Naturdenkmäler einzutragen. Die Mühlen der Bürokratie aber mahlen langsam, und vor den Wahlen sei sowieso nichts mehr zu machen, so Elias Meier. Danach aber erhoffe er sich gute Chancen, mittels Allianzen auf nationaler Ebene das Windpark-Projekt im Jura noch zu verhindern. Eben hat der Verein auf seiner Homepage ein neues Video publiziert, welches das ganze Ausmass der landschaftlichen Veränderungen zeigt.
Interview mit Elias Meier:
Wahlserie Teil 1 – Welche Politik wünscht sich Grundstock?
Am 20. Oktober finden die National- und Ständeratswahlen statt. Dann wird sich zeigen, welche Politik uns während der kommenden Legislatur erwartet und welche Veränderungen uns bevorstehen. Doch bereits jetzt steht fest, dass in den kommenden Jahren im Bundeshaus ein etwas anderer Wind wehen wird. Die Zeichen stehen auf grün und der damit verbundene Linksrutsch ist für die bürgerlichen Parteien wohl kaum mehr abwendbar.
Doch was bedeutet dieser Linksrutsch eigentlich für die wirtschaftlichen und politischen Interessen von kleineren Unternehmen, StartUps, Vereinen oder Organisationen? Und welche Massnahmen erhoffen sie sich von der Politik, um den Unternehmensstandort Schweiz auch künftig attraktiv zu halten?
Im Rahmen einer Wahlserie ist Salim Staubli diesen Fragen nachgegangen und war dafür bei verschiedenen kleineren Unternehmen und Vereinen in der Stadt Bern zu Besuch. So auch bei den Leuten von Grundstock, ein kleines Start-up-Unternehmen, dass im Berner Mattenhofquartier nachhaltig und lokal produzierte Lebensmittel verkauft – und zwar nur auf Nachfrage. Mit der Gründung ihres eigenen Unternehmens konnten sich Lorin Reber und sein Team einen lang ersehnten Traum erfüllt. Doch damit sich nachhaltige Geschäftideen wie diejenige von Grundstock etablieren können und daraus auch wirklich erfolgreiche Unternehmen entstehen, müssen künftig weitere politische und wirtschaftliche Anreize geschaffen werden.
Interview mit Lorin Reber: