Im RaBe-Info fragen wir uns heute, welche Privilegien wir eigentlich geniessen und ob es einen neuen Gesetztesartikel gegen Cybermobbing braucht.
Podcast der ganzen Sendung:
Check your privilege!
Der 8. März ist internationaler Frauenkrampftag! Aus diesem Anlass organisiert das Frauen*streik- Kollektiv ein feministisches Aktionswochenende mit Workshops, Kunstprojekten, gemeinsamen Filmeschauen und vielem mehr. In einem dieser Workshops sollen sich Teilnehmende mit der Frage auseinandersetzen, welche Privilegien sie geniessen: Weiss? Männlich? Aus sogenannt gutem Hause?
Andrea von der Arbeitsgruppe Zäme, welche den Workshop organisiert, erklärt im Interview mit RaBe, dass eine Auseinandersetzung mit Privilegien dazu beiträgt, Empathie zu entwickeln für die Situation anderer Menschen.
„Check your privilege“ – Prüf deine Privilegien. Workshop am Samstag Nachmittag, 7. März von 13.15-15.15 Uhr in der Stube im Progr (Raum 012). Der Workshop ist offen für alle Geschlechter.
Cybermobbing – braucht es ein neues Gesetz?
Mobbing in Chats oder Social Media statt auf dem Schulhof, die digitale Welt hat dem altbekannten Phänomen Mobbing eine völlig neue Dimension eröffnet. Unter Cybermobbing versteht man, wenn mehrere TäterInnen eine Person via Internet oder Handy über einen längeren Zeitraum hinweg absichtlich beleidigen, bedrohen, blossstellen oder belästigen.
2017 erschütterte der Fall Celine die Schweiz und löste erstmals eine Debatte zur strafrechtlichen Sanktion von Cybermobbing aus. Ehemalige Freunde der 13 jährigen Aargauerin hatten intime Fotos und Hassbotschaften im Internet verbreitet. Kurze Zeit später nahm sich die Schülerin das Leben. Die beiden Teenager, ein 14 jähriger Junge und ein 16 jähriges Mädchen wurden zu Arbeitseinsätzen verurteilt. In der Schweiz gibt es keinen Strattatbestand für Cybermobbing. Die Eltern von Celine empfinden dies als Gesetzeslücke und fordern deshalb die Einführung eines neuen Artikels ins Strafgesetzbuch. In Österreich zum Beispiel gibt es ein solches Gesetz bereits seit 2016. Ob ein neues Strafgesetz tatsächlich der Verbrechensbekämpfung dient, ist unter RechtsexpertInnen* umstritten. Viele meinen, es bestünde in der Schweiz kein Bedarf, da TäterInnen* bereits heute anhand bestehender Gesetze bestraft werden könnten. Jonas Weber ist Professor für Strafrecht und Kriminologie an der Universität Bern und befürwortet ein neues Gesetz. Dies sei vor allem für Jugendliche besser verständlich sei und könne so präventiv wirken.
Radioblog
Unsere akkustische Kolumne, der Radioblog, stammt diesmal aus der Feder von Slampoet Nicolas Kessler. Darin beschreibt er eine erfundene Situation, die sich aber genau jetzt durchaus so abspielen könnte.