Heute im RaBe-Info: Welche Nahrungsmittel brauchen besonders viele Ressourcen? Das ist eine der Fragen, der sich das Projekt «Weltacker Bern» annimmt. Und: Wer wird neue*r Regierungsstatthalter*in? In dieser Woche stellen wir euch die Kandidierenden vor.
Die weltweite Landwirtschaft auf 2000 m²
Am kommenden Samstag öffnet der Weltacker in Zollikofen, unweit der Stadtgrenze zu Bern. Auf einer Fläche etwa so gross wie der Bundesplatz werden verschiedenste Pflanzen wachsen – im Verhältnis zur Ackerfläche, die sie weltweit einnehmen.
«Mit dem Weltacker wollen wir für unsere Besuchenden die globalen Herausforderungen zur Landwirtschaft und zur Ernährung fassbar machen», erklärt Dietlind Haarbrücker, Kommunikationsverantwortliche des Weltackers. Denn man könne anhand der 2000 m2 ganz viele Themen aufgreifen: Den Boden als wertvolle Ressource, Bestäubung, Biodiversität, graue Energie, Foodwaste oder wie viel Ackerfläche eine einzige Mahlzeit einnehmen kann.
Die 2000 m2 entsprächen dabei der Fläche, die ein*e Erdenbewohner*in im Durchschnitt zur Verfügung stehen. «Eine Person in der Schweiz braucht aber bedeutend mehr», führt Martin Huggenberger aus, er ist Bauer und Gärtner und verantwortlich für den Weltacker.
Hier in Zollikofen wachsen nun neben Weizen, Reis, Gemüse, Kartoffeln, Ölsaaten und anderen Pflanzen für den menschlichen Verzehr auch Kraftfutter für die tierische Ernährung und Baumwolle und Leinen für die Kleiderproduktion. Was hingegen nicht abgebildet werde, seien die 4000m2 Weidefläche, die ein durchschnittlicher Mensch für die Haltung von Nutztieren verbrauche.
Ab nächster Woche können Schulklassen Acker-Halbtage besuchen, ebenso seien interessierte Personen an den öffentlichen Rundgängen herzlich willkommen.
Hinter dem Acker-Projekt steht die OGG, die ökonomisch-gemeinnützige Gesellschaft Bern. Sie ist der älteste Verein der Schweiz und setzt sich schon seit mehr als 260 Jahren für die Entwicklung eines nachhaltigen Ernährungssystems ein.
Am kommenden Samstag wird der Weltacker in Zollikofen offiziell eröffnet – Informationen zum Programm gibt es hier.
Regierungsstatthalter-Wahlen: Ladina Kirchen, SP
Christoph Lerch gibt das Regierungsstatthalteramt ab, wer es übernimmt, das entscheidet sich am 13. Juni. In den kommenden Tagen stellen wir die Kandidierenden vor, den Anfang macht Ladina Kirchen von der SP.
Ladina Kirchen ist auf dem Land in einer kleinen Gemeinde im Kanton Graubünden aufgewachsen. Nach einer Lehre im Hotelfachgewerbe in Genf hat sie in Zürich die Matur nachgeholt und Jura studiert sowie das Anwaltspatent absolviert. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Oberbottigen und arbeitet als Anwältin in ihrer Kanzlei in Bümpliz.
Kirchen will Regierungsstatthalterin werden, weil sie die Aufgaben sehr vielfältig findet und gerne verhandelt und vermittelt. Die Anliegen der Bürger*innen interessieren die Anwältin und natürlich die juristisch anspruchsvolle Tätigkeit als Bewilligungsbehörde für Gastronomie und Bau. Besonders am Herzen liegt ihr die Thematik der Häuslichen Gewalt und die Präventionsarbeit als Regierungsstatthalterin in diesem Bereich.
Wie sich Ladina Kirchen als Statthalterin einbringen wird bei Lärmklagen, dem Asylbereich, der Schützenmatte und bei Überzeitbewilligungen in der Gastronomie, das erklärt sie im Interview mit RaBe-Info.