200 offene Stellen von Lehrpersonen müssen über den Sommer besetzt werden. Was, wenn das nicht gelingt? Zudem spricht Wissenschaftlerin Friederike Faust über Fussball und Feminismus und im Radioblog ergibt sich der linke Wutbürger Fidel Hässig einem Sommergewitter. Den Podcast zur Sendung gibts hier:
Studierende sollen Lehrerkräftemangel überbrücken
Heute wendete sich das Amt für Kindergarten und Volksschule mit einer verzweifelten Bitte an die Student*innen der Universität Bern. Der Lehrpersonenmangel sei akut so krass, dass dringend Studierende sich auf die offenen Stellen bewerben müssten. Am Mittag ging eine Mail an alle Studierenden mit den Worten «Wir sind ihnen sehr dankbar, wenn sie sich, wenn irgend möglich, auf eine der offenen Stellen bewerben und wenigstens für eine befristete Zeit einspringen». Ansonsten sei nicht gewährleistet, dass nach den Sommerferien vor jeder Klasse eine Lehrperson steht. Akut seien in den Bernischen Volksschulen über 200 Stellen offen, unter anderem auch grosse Pensen mit der Funktion als Klassenlehrer*in. RaBe Info hat bei Erwin Sommer, Amtsvorsteher für Kindergarten und Volksschule, nachgefragt, was die Schulen machen werden, wenn die 200 Stellen nicht zeitah besetzt werden können.
Von Männern und von «Frauenfussball»

Na, wer kennt sie? Rose Lavelle schoss bei der letzten Fussball-WM der Frauen das entscheidende Tor im Finale
Heute finden Viertelfinal-Spiele der Männer-Fussball-EM statt. Mit dabei ist auch die Schweiz, sie spielt um 18 Uhr in St. Petersburg gegen Spanien. Drei Stunden später tritt Belgien in München gegen Italien an.
An Bildschirmen oder auf Leinwänden verfolgen seit Mitte Juni Millionen Menschen, wie sich männliche Spieler nach bestimmten Regeln im nationalen Wettkampf einen Ball zuspielen. Doch Fussball kann noch viel mehr sein. Das männliche, leistungsorientierte Spiel wurde zwar als Norm gesetzt, müsste es aber nicht bleiben. Das sagt zumindest Friederike Faust, sie arbeitet am ethnologischen Institut an der Humboldt Universität in Berlin und hat ein Buch mit dem Titel «Fussball und Feminismus. Eine Ethnografie geschlechterpolitischer Interventionen» veröffentlicht.
«In den Stadien kursiert immer noch sehr viel Sexismus und Homophobie», erklärte sie im Interview mit dem Radio Corax. «Hier wird vermittelt, was eine gesellschaftlich angesehene Form von Männlichkeit ist: Eine heterosexuelle Männlichkeit, die jung und fit sein muss», so Faust. Dabei habe sich in den letzten Jahrzehnten diese Art von Männlichkeit auch verändert. Früher galt im Fussball die reine körperliche Stärke als männlich, heute habe sich dieses Bild entwickelt zu einem taktisch, agilen, teamorientierten Spieler.
Weiter übt Faust Kritik am Umgang der Fussballverbände mit weiblichen Spielerinnen. «Die Fussballverbände haben seit den 70er-Jahren viel getan um eine ganz klare Trennung zu machen zwischen dem «richtigen Fussball» und dem «Frauen-Fussball».», sagt Faust. Dabei gehe es den Verbänden darum, den Fussball als typisch männliche Sportart zu erhalten und weiterhin von dem weiblichen Sport abzugrenzen.
Fidel Hässig, links, Wutbürger
Im Radioblog meldet sich heuter ein alter Bekannter zurück, der linke Wutbürger Fidel Hässig. Eigentlich habe er ja Selbstkritik üben und für mehr Annika und weniger Pippi Langstrumpf einstehen wollen, sagt Hässig. Stattdessen denkt er laut über die RaBe-Hörerschaft nach und ergibt sich einem sommerlichen Gewitter.