Eine neue Studie der Hochschule Luzern hat sich mit der Kommunikation während der Pandemie seitens der Behörden – also Bund, Kantone und Gemeinden – beschäftigt. An der repräsentativen Untersuchung haben 1’000 Menschen teilgenommen.
Die Studie zielte darauf ab herauszufinden, wie zufrieden die Menschen mit der Kommunikation sind, und inwiefern sie an bewusste Fehlinformation glauben. Marcel Zbinden, Dozent für Wirtschaftspsychologie an der Hochschule Luzern, hat die Studie mitverfasst.
Zum einen unterteilen er und sein Forschungsteam die Bevölkerung in Zufriedene und Unzufriedene. Rund 60 Prozent der Schweizer Bevölkerung gehören zu den Zufriedenen. Diese werden in der Studie weiter unterteilt in einerseits vertrauend Zufriedene: «Diese sind mit der Kommunikation zufrieden und sie glauben auch nicht, dass ihnen seitens der Behörden etwas verheimlicht wird», erklärt Zbinden. Die zweite Gruppe bilden die sogenannt verunsichert Zufriedenen. «Sie haben zwar ein hohes Vertrauen in die Regierung, sind dennoch verunsichert, dass grössere Pläne im Geheimen bestehen, die uns beeinflussen sollen.»
Bei den Unzufriedenen gibt es die sachlich Unzufriedenen und die misstrauisch Unzufriedenen. Zu den sachlich Unzufriedenen gehören zum Beispiel Massnahmenkritiker*innen. Für sie habe der Bund während der Pandemie zu stark reagiert, erklärt Zbinden.
Die letzte Gruppe, die misstrauisch Unzufriedenen, sind ebenfalls unzufrieden mit den Behörden. «Sie glauben aber zudem fest daran, dass die Bevölkerung von den Mächtigen der Welt geheim gelenkt wird.» Sie werfen den Behörden bewusste Fehlinformation vor. Rund jede*r Sechste in der Schweiz gehört laut Studie zu dieser Gruppe. «Das ist durchaus sehr problematisch», so Zbinden.
Ob sich diese vier Typen in bestimmten Regionen der Schweiz häufiger finden, welchen Einfluss Bildung hat und wie eine künftige Kommunikation der Behörden in Sachen Corona glücken kann, beantwortet Marcel Zbinden im Interview.