Am 15. August 2021, genau vor einem Jahr, haben die Taliban in Afghanistan die Macht übernommen. Das Land wurde tief erschüttert, es herrschte eine allumfassende Krise. Nun zeigt sich: Gerade die Pressefreiheit leidet unter dem repressiven Regime massiv.
Die Organisation «Reporter:innen ohne Grenzen» (RSF) hat zur Situation von Journalist*innen in Afghanistan eine neue Erhebung gemacht. Und diese zeichnet ein düsteres Bild. «Der Journalismus in Afghanistan blutet aus», sagt Lotte Laloire. Sie ist im Presseteam der Organisation zuständig für Afghanistan.
Die Erhebung hält fest, dass mehr als ein Drittel der afghanischen Medien ihren Betrieb komplett eingestellt haben. Fast 60 Prozent aller Medienschaffenden sind arbeitslos. Insbesondere Frauen haben ihre Jobs verloren. Laut RSF sind 80 Prozent der Journalistinnen arbeitslos.
Im Interview erklärte Laloire, welche Gründe es für das Ausdünnen der afghanischen Medienlandschaft gibt, wie und warum Frauen aus dem Beruf gedrängt werden und was RSF fordert, damit sich die Situation für afghanische Journalist*innen verbessert.