Die Hoffnungslosigkeit in Palästina sei immens, berichtet der Reporter und Fotojournalist Klaus Petrus, nach zehn Tagen im Westjordanland.
Laut Amnesty International sind alleine in den vergangenen 12 Monaten 220 Palästinenser*innen durch israelische Sicherheitskräfte ums Leben gekommen. Diese Welle von Gewalt fand vor rund einer Woche einen Höhepunkt, damals tötete die israelische Armee bei einem Einsatz in Dschennin im Westjordanland 10 Palästinenser*innen.
Viele Medien berichteten, dass die wachsende Anzahl Toter auf einen neuformierten Widerstand unter den Palästinenser*innen zurückzuführen sei. Petrus widerspricht jedoch dieser Darstellung: «Ein Grossteil der inhaftierten, verletzten und getöteten Palästinenser*innen gehören nicht einem bewaffneten Widerstand oder einer politischen Partei an, sondern kommen aus der Zivilgesellschaft». Viele seien noch sehr jung – hoffnungslose 13-, 14-Jährige werfen Steine auf gepanzerte Militärjeeps. Oft trügen sie Abschiedsbriefe an ihre Eltern mit sich, weil sie damit rechnen würden, in diesen Auseinandersetzungen getötet zu werden.
Zur tiefen Resignation hinzu komme die Enttäuschung gegenüber der palästinensischen Autonomiebehörde, welche sich zu wenig verlässlich für die Anliegen der Bevölkerung einsetze, so Petrus.