Heute im RaBe-Info berichten wir über die Lage der TibeterInnen in der Schweiz und über Landraub in Sri Lanka. Den Podcast gibts hier:
Grundrechte für TibeterInnen in der Schweiz
Seit gut 5 Jahren gibt es ein Freihandelsabkommen zwischen der Schweiz und China – und seit gut 5 Jahren nehme auch die Repression zu gegenüber Menschen mit tibetischen Wurzeln, welche auf die Menschenrechtssituation in ihrem Heimatland aufmerksam machen wollen. Oft werden sie in ihrer freien Meinungsäusserung gehindert, wie z.B. beim Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Xi Jingping vor einem Jahr, als eine tibetische Demonstration nur ausser Sichtweite des Bundeshauses auf dem unteren Waisenhausplatz geduldet wurde. Auch haben die Schweizer Behörden ihre Praxis gegenüber TibeterInnen geändert: Neu steht auf deren AusländerInnenausweisen als Herkunftsland China.
Um aufmerksam zu machen auf die Situation der TibeterInnen in der Schweiz, haben verschiedene Tibet-Organisationen eine Petition lanciert. Darin fordern sie einen stärkeren Schutz der Rechte von tibetischen Menschen in der Schweiz.
Landraub in Sri Lanka
Der Bürgerkrieg in Sri Lanka forderte seinerzeit rund 100.000 Tote und dauerte über 25 Jahre lang. Seit 2009 gilt er zwar offiziell als beendet, doch die Folgen davon, sind noch lange nicht verjährt. So warten noch immer unzählige Vertriebene auf den Wiederansiedlungsprozess, der ihnen von der Regierung versprochen wurde. Trotz eines Regierungswechsels, besetzt das Militär nach wie vor weite Landstriche im Norden des Landes und verwehrt der tamilisch-stämmigen Bevölkerung die Rückkehr in ihre Heimat.
Doch nun formiert sich in einigen Regionen Widerstand gegen diesen „Landraub“ durch die Regierung. Ein Grund dafür ist, dass viele der vertriebenen Tamilinnen und Tamilen aufgrund der anhaltenden militärischen Besetzung in grosser Armut leben. Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, sprach nun eine tamilische Aktivistin Anfang Woche vor dem UNO-Menschrechtsrat in Genf. Unterstützt wird sie dabei von der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), die letzte Woche einen ausführlichen Bericht über den „Landraub in Sri Lanka“ veröffentlichte. Die 55-jährige Mary Kirakoori ist eine ehemalige Bewohnerin der kleinen Insel „Iranativu“ vor der Nordwestküste Sri Lankas, die seit dem Krieg militärisch besetzt ist. Seit einem Jahr protestiert sie nun gemeinsam mit anderen Frauen aus ihrer Gemeinschaft, für die Rückgabe ihrer Insel. Mary Kirakoori und Vertreter der Gesellschaft für bedrohte Völker, waren nach ihrem UNO-Besuch bei uns im Studio zu Gast.