Heute im RaBe-Info beleuchten wir eine Folge des boomenden Onlinehandels in Form von verärgerten Kund*innen, wir lauschen den Klängen des Konzertfilms Electro Symphony und werfen einen Blick darauf, was die Rückführungen von Geflüchteten nach Afghanistan für die Betroffenen bedeutet.
Den Podcast gibt es hier:
Verärgerte Onlinehandel-Kund*innen
Wer kennt es nicht, man bestellt ein Produkt online und freut sich darauf, doch es kommt einfach nicht. Ab dem wievielten Gang zum Briefkasten ärgert man sich über die Lieferverzögerung?
Das Unternehmen Dicitec Galaxus handelt mit allen möglichen Produkten und das vorwiegend online. Nachdem der Handel während dem Lockdown boomte, wollte das Unternehmen wissen, wie ihre Kundschaft zu ihren Lieferkonditionen stehen. Pressesprecher David Kübler sagt im Interview mit RaBe Info, dass sich laut Umfrage Männer schneller über Lieferverzögerungen ärgern als Frauen. Zudem seien die Romands ungeduldiger als die Deutschschweizer*innen. Die Verkürzung der Lieferketten stosse auch mal an seine Grenzen, dass liege in der Natur der Sache, so David Kübler. Schliesslich könne man die Produkte nicht «beamen». Allerdings muss die Nachhaltigkeit der Lieferketten nicht unter einer Verkürzung leiden, im Gegenteil, meint der Pressesprecher. Same Day Delivery sei letztlich am nachhaltigsten, da weniger Verpackung gebraucht wird.
Bieler Orchester & Tabula Musica spielen Tron Legacy
Zwei Mal organisierte Linda von Burg einen Konzertauftritt, zwei Mal musste er aufgrund von Corona wieder abgesagt werden. Natürlich erging es in den letzten 1.5 Jahren vielen Musizierenden gleich wie Linda, bloss war in ihrem Fall der Aufwand nicht ganz ohne, weil insgesamt zwei Orchester involviert waren: Das Bieler Sinfonieorchester sowie das inklusive Orchester von Tabula Musica.
Weil ein öffentliches Auftreten nicht möglich war, hat Tabula Musica die Zusammenarbeit nun filmisch festgehalten. Herausgekommen ist dabei Electro Symphony, ein Konzertfilm, in welchem die beiden Orchester den Filmsoundtrack des Science-Fiction-Klassikers Tron Legacy einspielen, komponiert vom französischen Elektro-Duo Daft Punk.
Für die filmische Umsetzung konnte Maximilian Lederer gewonnen werden, der eine Mischung aus schwarz-weiss Konzertaufnahmen sowie grafischen Formen wählte, was dem Ganzen einen stimmigen futuristische Anstrich gibt.
Linda von Burg im Interview inklusive Konzertausschnitten:
Live-Streaming Konzert Samstag 26.6.21:
- Bern: Ciné Club, 18 Uhr, Türöffnung 17:30 Uhr (ausgebucht)
- Bern: Ciné Club, 20 Uhr, Türöffnung 19.30 Uhr
- Zürich: Quartierverein Bäckeranlage, 18 Uhr, Türöffnung 17:30 Uhr
- Biel: Stadtbibliothek Biel
Schweiz schafft nach Afghanistan aus
Laut dem Global Peace Index ist Afghanistan das unsicherste Land der Welt. Trotzdem schafft die Schweiz regelmässig Menschen dorthin aus.
Letzte Woche machte in verschiedenen Medien eine Meldung die Runde, wonach die Schweiz Abschiebungen nach Afghanistan «wieder aufnehme». Dies suggeriere jedoch ein falsches Bild, erklärt Peter Meier von der Schweizerischen Flüchtlingshilfe. «Es hat in den vergangenen Jahren immer Ausschaffungen gegeben nach Afghanistan. Dass es im letzten Jahr einen Unterbruch gab, lag an Corona. Es gab also gar nie eine Praxisänderung», so Meier im Interview mit RaBe. Laut der Schweizerischen Flüchtlingshilfe sollen in den nächsten Wochen und Monaten 144 Menschen nach Afghanistan ausgeschafft werden.
Was nach der Ankunft mit den Abgeschobenen passiert, sei ungewiss, es gebe in der Schweiz kein Rückkehr-Monitoring. Ein Aktivist der Organisation Seebrücke Leipzig erklärte gegenüber dem Radio Corax in Halle, dass betroffene Menschen meist ohne Anknüpfungspunkte in Afghanistan landen. Die eigene Familie sei wegen der Flucht zerrissen oder auf der Welt verstreut und Verwandte, die noch im Land geblieben sei, könne man nicht kontaktieren, da eine Ausschaffung nach Afghanistan mit einem Stigma verbunden sei. Es gebe ein einziges Projekt, welches den ankommenden Menschen unter anderem helfe, einen Schlafplatz zu finden. Dieses Projekt sei von Personen gegründet worden, denen das selbe wiederfahren sei.
Laut einer Studie berichten über 90% der Personen, die von Deutschland nach Afghanistan ausgewiesen wurden von Gewalterfahrungen. Alle ausser eine der über 50 befragten Personen haben nach kurzer Zeit das Land wieder verlassen oder planen es baldmöglichst zu tun.