Die Ausstellung „shared spaces in change“ im Kornhausforum thematisiert den Wandel des öffentlichen Raums, ausgelöst durch die Corona-Pandemie. Organisiert wird die Ausstellung vom Berner Kornhausforum, in Zusammenarbeit mit dem Architekturforum Bern und der Kommission Kunst im öffentlichen Raum Bern (KiöR). „Wir stehen an einem Scheidepunkt, wo wir uns die Frage stellen müssen, wie wir zusammenleben wollen und können“, so Nicolas Kerksieck, Leiter des Kornhausforums und Kurator der Ausstellung. Diese Ausstellung sei eine Momentaufnahme, die eine Diskussionsgrundlage biete.
Die Ausstellung „shared spaces in change“ zeigt 35 Projekte unterschiedlicher Disziplinen, ausgewählt von einer Jury aus mehr als 200 Einsendungen einer öffentlichen Ausschreibung. Die Aktualität und die Visionskraft waren zwei Kriterien für die Auswahl der Projekte. Die Bandbreite der ausgewählten Projekte ist gross, beteiligt sind Architekturbüros, Künstler*innen, Kollektive und Privatpersonen. Mit dabei ist beispielsweise ein Projekt des Vereins Medina, der auf der Schützenmatte ein mobiles Gemeinschaftszentrum betreibt und sich für sozial benachteiligte Gruppierungen, beispielsweise unbegleitete jugendliche Migrant*innen oder Menschen ohne festen Wohnsitz, einsetzt. Medina hat verschiedenen Menschen Einwegkameras verteilt und sie gebeten, ihren Alltag zu dokumentieren. Die entstandenen Fotografien sind nun in der Ausstellung zu sehen. Ein weiteres Projekt, welches Teil der Ausstellung ist, trägt den Titel „Ich sehe was, was du nicht siehst“. Regula Bühler und Magdalena Nadolska spazierten mit Kindern durch die Stadt Bern und fragten sie nach ihrer Meinung und ihren Ideen zu bestimmten Plätzen. Entstanden sind mehrere kurze Hörstücke.
Zur Ausstellung gehören nicht nur die 35 ausgestellten Projekte, sondern auch sogenannte Aktionsräume: Theatervorführungen, Lesungen, Podiumsgespräche und Spaziergänge. Gemäss Nicolas Kerksieck sind diese nicht einfach Begleitprogramm, sondern integraler Bestandteil der Ausstellung. Ausgestellt wird sowohl im Kornhausforum als auch im öffentlichen Raum, ein Stadtplan orientiert über die Ausstellungsorte. Viele der im öffentlichen Raum ausgestellten Arbeiten seien klein und müssen gesucht werden, wodurch die Stadt neu entdeckt werden kann, so Nicolas Kerksieck.
Die Ausstellung kann vom 19.11.21–30.1.22 besucht werden. Der Eintritt ist frei. Die Öffnungszeiten sind Di/Mi/Fr 12–17 Uhr, Do 12-20 Uhr und Sa/So 11–16 Uhr. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag 18.11.21 um 18.30 Uhr im Kornhausforum statt.
Radio RaBe hat in Zusammenarbeit mit dem Kornhausforum eine Strassenumfrage gemacht und Passant*innen in Bern gefragt, wie sie den öffentlichen Raum wahrnehmen und was sich für sie durch die Corona-Pandemie verändert hat.